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Geländeritt Verein aus dem Kreis Stendal tourt mit Ross, Reiter und Kutschen in die Herbstlandschaft

Der Reit- und Sportverein Bretsch lud zum Herbst-Geländeritt ein.Im Pferdesattel, in Kutschen und Kremsern ging es in die Priemernsche Heide.

Von Astrid Mathis 15.10.2023, 18:45
Was für eine tolle Atmosphäre! Im Wald stiegen die Teilnehmer von den Kutschen, um den Reitern bei den Sprüngen zuzusehen.
Was für eine tolle Atmosphäre! Im Wald stiegen die Teilnehmer von den Kutschen, um den Reitern bei den Sprüngen zuzusehen. Foto: Astrid Mathis

Bretsch - Wenn der Reit- und Sportverein Bretsch zum traditionellen Herbst-Geländeritt aufruft, schlagen nicht nur die Herzen der Reiter höher. So versammelten sich am Sonnabend auf dem Bretscher Dorfplatz Pferdefreunde aus den verschiedensten Dörfern, um dabei zu sein. Mit elf Reitern, zwei Kremsern und drei Kutschen ging es in die Priemernsche Heide.

Früher als Fuchsjagd bekannt, macht der Name des Beisammenseins im Herbst für die Teilnehmer keinen Unterschied. Der Vereinsvorsitzende Steffen Jüstel freute sich über 73 Anmeldungen. Mit dem Kremser von Hagen Schünemann aus Möllendorf und einem weiteren aus Arendsee war für alle gesorgt. Die 18-jährige Sophie Ploewka aus Rossau nahm den Gladigauer Robert Fenzl und dessen Töchterchen Leni (5) in ihrem Zweispänner mit. Seit die Kleine im Verein bei Birte Ahrend Reiten lernt, möchte sie natürlich überall dabei sein. Die Freundinnen Diana Andres (36) aus Jeggeleben und Jennifer Micka aus Beetzendorf wurden durch den Reitertag in Priemern auf den Höhepunkt im Herbst aufmerksam. Als jüngste Reiter waren Anna Lena Horvath (14) und Alana Lüttich (15) mit von der Partie.

Am Sportplatz nahmen die Reiter die ersten Hindernisse.
Am Sportplatz nahmen die Reiter die ersten Hindernisse.
Foto: Astrid Mathis

Friedhelm Schmundt, der früher bei der Kontrolle vor der Abfahrt nach Taschenmesser, Bindfaden und Leckerli fragte, kam „nur“ zum Rastplatz, um sich mit den Pferdefreunden auszutauschen. „Das Geholper in der Kutsche ist mit meinem Rücken nichts mehr“, bemerkte der 88-Jährige. Mit dem Rad machten sich Andrea Dieckmann und Anika Jüstel auf den Weg, die 20 Kilometer lange Strecke zu bewältigen.

Bei der Vorbereitung:  Diana Andres und Jennifer Micka.
Bei der Vorbereitung: Diana Andres und Jennifer Micka.
Foto: Astrid Mathis

Vereinsvorsitzender Steffen Jüstel dankte allen, die bei der Vorbereitung mitgeholfen hatten. Sein Vater Manfred hatte mit den Männern zusammen vor und nach den 20 Sprüngen gemulcht. Vier neue Stämme zwischen Bretsch und Priemern kamen dazu. Bernd Priegnitz übernahm Vor- und Nachbereitung der Pause auf dem Rastplatz. Wie immer hatten die Frauen am Donnerstag 100 Sträuße für die Teilnehmer gebastelt. Brötchenschmieren im Feuerwehrgerätehaus stand Sonnabend ab 7 Uhr für sie auf dem Plan, damit sich alle auf der Lichtung ausreichend stärken konnten. „Ein Dankeschön geht auch an Kay-Richarld Landwehrs und Jost Richter, deren Flächen wir nutzen dürfen. Und das Heu kam von der Agrargenossenschaft Lückstedt“, so Steffen Jüstel. Mit der Ärztin Tanja Matz war außerdem die medizinische Versorgung gesichert. Die weiteste Anreise hatte Herbert Brun aus Potsdam, der dem Gladigauer Posaunenchor verbunden ist und nun schon etliche Jahre mitmacht. „So eine schöne Landschaft!“, schwärmte er. Und Henning Horzetzky erzählte, dass er als 14-Jähriger in den 70er Jahren das erste Mal mitgeritten war. „Da kamen 70 Reiter zusammen, und auf dem Sportplatz gab es Schwein am Spieß.“

Seit der Wiedergründung des Vereins nach der Wende gehört das Schiedsgericht im Bretscher Gasthof traditionell zum krönenden Abschluss dazu. Hier zog Steffen Jüstel als Master Bilanz und wertete den Geländeritt noch einmal beim Schüsseltreiben mit allen aus.