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"Gospel und geistliche Klänge" / Organisatoren setzten in Beuster wieder auf regionale Künstler Warum denn in die Ferne schweifen ...?

Von Walter Schaffer 15.10.2013, 01:08

Eine virtuelle Reise über die Kontinente erlebten die Gäste des Konzertes "Gospels und weltliche Klänge" am Wochenende in der St. Nikolaus-Kirche in Beuster.

Beuster l In Anlehnung an den Goethe-Vierzeiler "Erinnerung", in dem es sinngemäß heißt "Warum denn in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah", mögen die Organisatoren der kulturellen Veranstaltungen an der St. Nikolaus-Kirche zu Beuster wieder gehandelt haben. Denn beim Konzert "Gospel und weltliche Klänge" kamen die Interpreten direkt aus der Region Seehausen.

Womit eine Tradition fortgesetzt wurde. Namen wie Manja Treue, Ines Reetz, das Trio Stendalia oder das Trompetenquartett Beuster fallen Stammgästen ein. Aufgrund der Erfolge hiesiger Künstler war die Erwartungshaltung der Zuschauer im vollen Gotteshaus hoch. Im Programm standen als Interpreten der Schönberger Hans Jantowsky (Gesang und Gitarre), der Seehäuser Peter Köhler (Klavier) und Willy May (Gitarre) aus Wittenberge.

Dritter Musiker durch Krankheit verhindert

Letzterer war aber durch plötzliche Krankheit verhindert. Passagen, die zweistimmig geplant waren, mussten so spontan geändert werden, was vom Publikum aber kaum wahrzunehmen war.

Als Mitglied des Vorstandes des Fördervereins der St. Nikolaus-Kirche nahm Friedrich Christoph von Saldern die Begrüßung vor und gab einige Informationen zum musikalischen Schaffen der beiden Interpreten. Die ältere Generation wird Hans Jantowsky noch aus seiner Tätigkeit als Sänger und Gitarrist in verschiedenen Kapellen kennen. Und mit dem Namen Peter Köhler verbinden sehr viele einen ausgezeichneten Musiklehrer sowie den Gründer und Leiter des Seehäuser Schulblasorchesters.

Mit dem englischsprachigen, geistlichen Lied "Amazing grace" (erstaunliche Gnade), welches zu den beliebtesten Kirchenliedern der Welt zählt, eröffnete Hans Jantowsky das Programm. Dieses Lied verdankt seine Entstehung einem Schlüsselerlebnis des Autors, der Kapitän eines Sklavenschiffes war. Er geriet in schwere Seenot, und nach Anrufung des Erbarmens Gottes wurde er gerettet.

Von Saldern informiert über Kirchensanierung

Beim folgenden Wolgalied, in dem mit ergreifender Sentimentalität Pflichtgefühl und große Liebe aus der Operette "Der Zarewitsch" von Franz Lehàr beschrieben wurde, gesellte sich zur Gitarre die Klaviermusik, genau wie bei dem deutschen Volkslied "In einem kühlen Grunde" nach dem Gedicht von Joseph von Eichendorff. Nach sieben weiteren Solis englischsprachiger Titel bewies der Sänger mit "Katjuscha", dass seine Russischkenntnisse aus der ehemaligen Erweiterten Oberschule Seehausen fundamentale Qualitäten haben. Mit Volksliedern, unter anderem "Hohe Tannen", welches auch als Rübezahllied bekannt ist und aus der Zeit der studentischen Wanderbewegung Ende des 19. Jahrhunderts stammt, wurde das Programm unter großem Beifall beendet.

Christoph von Saldern fasste seinen Eindruck mit einem Kompliment zusammen: "Danke, mit ihrer Musik quer durch die Kontinente haben sie uns die Herzen geöffnet. Und ich habe die Hoffnung und den Wunsch, sie im nächsten Jahr wieder mit herrlichen Darbietungen begrüßen zu dürfen."