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Weiberfastnacht Feiern bis die Ärztin kommt

„Wir machen heut` die große Sause, die Kerle sitzen allein zu Hause.“ Mit diesem Spruch startete Prinzessin Sandy die Weiberfastnacht.

Von Frank Schmarsow 01.03.2019, 23:01

Osterburg l Nachdem die Biesemäuschen mit „Djambo Djambo“ ihre tänzerische Aufwartung gemacht hatten, erschien „Frau Dr. Bazill“ (Bianca Zierau vom Schinner Karnevalsverein) in der Bütt. „Ich wollte eigentlich gar nicht kommen, immer wenn ich huste geht beim Nachbarn das Garagentor auf. Aber es muss ja irgendwie weitergehen“, sagte sie. „Die Arbeit könnte so schön sein, wenn die Patienten nicht wären.“

Über gesundheitliche Probleme klagte nach dem Auftritt der Tanzbienchen auch die zweite Komödiantin in der Bütt: (Waltraud Althoff aus Stendal). Gliederschmerzen, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, Hämoridenschmerzen und was sie nicht noch alles hervorkramte. Um von ihren Wehwehchen abzulenken, ging sie zum Zeitunglesen über, das heutzutage nicht ganz einfach sei. So hätte man im Blatt verkündet, dass die Bettenproduktion aus Absatzschwierigkeiten eingestellt würde: „Die Politiker schlafen im Ausland, die Rentner fahren in den Süden, die Intelligenzler werden auf Rosen gebettet, die Arbeiter und Bauern schlafen links und die Obdachlosen unter Brücken.“ Und wie kann es beim Weiberklamauk auch anders sein: Wally rutschte verbal auch ganz gehörig unter die Gürtellinie, was dem Publikum natürlich gefiel. Wallys Fazit: „Die Männer wären ohne uns Frauen verloren – aber wir lieben die Schweinehunde doch!“

Der OCG-Knabenchor hatte für jedes „teuflische Weib“ eine Rose mitgebracht; er nahm das Publikum „Ab in den Süden“ mit in wärmere Gefilde. „Heute feiern wir“, war einer der Ohrwürmer. Mit „So ein Tag so schön wie heute“ gab es eine weitere Schunkelrunde. Auch den Dauerbrenner „Aloa he“ gab es dazu. Dass es im ärztlichen Wartezimmer manchmal ganz schön turbulent zugehen kann, zeigten Kerstin Mauer und Dirk Liebrecht von den Schinner Karnevalisten. Da können Patienten untereinander schon mal Urinproben verwechseln, in Schwulitäten geraten oder plötzlich Erste Hilfe leisten müssen, bevor der Arzt kommt. Liebrecht schlüpfte in mehrere Rollen – vom biederen Ehemann bis hin zum Bauarbeiter. Bevor Waltraud Althoff noch einmal auf der Bildfläche erschien, zeigten die Discospatzen der OCG einen flotten Bühnentanz. Nach dem Finale bewiesen die „Weiber“ mit dem Teufelstanz, dass sie auch tänzerisch ganz schön was drauf haben. Übrigens hatte Prinzessin Sandy mit der Schnipp-schnapp-Schere Ernte unter den Krawatten einiger Herren gehalten; acht Schlipse fielen ihr zum Opfer – allein sechs von den Chorknaben.