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Gedenktag Weiße Rosen für Anne Frank

Osterburger Schule im Kreis Stendal veranstaltet Projekttag mit Stationen gegen das Vergessen der Nazi-Zeit.

Von Astrid Mathis 14.06.2024, 01:00
Die Anne-Frank-Schule in Osterburg (Kreis Stendal) veranstaltete am Mittwoch einen Projekttag. Schüler legten am Gedenkstein für Anne Frank weiße Rosen nieder.
Die Anne-Frank-Schule in Osterburg (Kreis Stendal) veranstaltete am Mittwoch einen Projekttag. Schüler legten am Gedenkstein für Anne Frank weiße Rosen nieder. Foto: Astrid Mathis

Osterburg. - Der Name „Anne-Frank-Schule“ verpflichtet. So sehen es die Lehrer der Förderschule in Osterburg. Darum laden sie alljährlich am 12. Juni, nämlich Anne Franks Geburtstag, zum Gedenktag. Das jüdische Mädchen Anne Frank hatte sich im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie über zwei Jahre in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nazis versteckt. Kurz vor Kriegsende wurden sie verraten und verschleppt. Ende Februar oder Anfang März 1945 fiel das Mädchen im KZ Bergen-Belsen dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer.

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Der jährliche Gedenktag an der Anne-Frank-Schule wird jeweils von der Klassenlehrerin der 8. Klassenstufe organisiert. Mit dem Niederlegen einer weißen Rose durch die Klassensprecher geht es am Morgen los, bevor sich jede Klasse in eigener Form dem Thema Anne Frank widmet. In diesem Jahr lag die Verantwortung bei Kathi Kreutzberg. „Die 8. Klassen fahren in die Feldscheune Isenschnibbe bei Gardelegen“, erzählt die Klassenlehrerin. Dort sind im April 1945 mehr als 1.000 KZ-Häftlinge aus vielen europäischen Ländern ermordet worden.

Material aus dem Anne-Frank-Haus in Amsterdam: Die Schüler sahen sich an Stationen in der Aula alles ganz genau an.
Material aus dem Anne-Frank-Haus in Amsterdam: Die Schüler sahen sich an Stationen in der Aula alles ganz genau an.
Foto: Astrid Mathis

„Damit haben sich die meisten unserer Schüler noch nicht beschäftigt. Sie wissen gar nicht richtig, was sie erwartet, obwohl wir sie natürlich thematisch darauf vorbereitet haben.“ Um so wichtiger sei es, ein Bewusstsein für die Geschichte zu entwickeln, gerade bei den aufkeimenden rechten Tendenzen unter Jugendlichen heutzutage. Aufgaben zu lösen, gehört für sie als Methode der Annäherung mit dazu.

Schon ab der 3. Klasse sollen die Schüler erfahren, dass es eine Zeit gab, „die nicht so schön war wie die heute“, sagt Kathi Kreutzberg. „Das Tagebuch der Anne Frank“ sei ein guter Aufhänger dafür und führt in vereinfachter Form auch jüngere Schüler gut an das Thema heran. „Wir bekommen seit einigen Jahren vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam Material für diesen Tag“, gibt die Lehrerin weiter Auskunft. Die älteren Schüler kommen der Geschichte an Stationen in der Aula näher Berichte von Zeitzeugen und Videofilme helfen zu verstehen.