Recyclinghof für private Kleinanlieferer von Abfällen gestern in Seehausen neu eröffnet Zweiter Anlauf wegen großer Nachfrage
Auf dem Gelände der Firma ALBA im Seehäuser Gewerbegebiet gibt es seit gestern einen Recyclinghof. Ab sofort werden Kleinmengen verschiedener Abfallarten auch von privaten Selbstanlieferern angenommen - teils kostenpflichtig, teils ohne Gebühren.
Seehausen l "Wir haben 2003 schon einmal einen Recyclinghof auf dem Gelände der Firma ALBA in Seehausen betrieben", erklärt Jürgen Ramm, Geschäftsführer der ALS Dienstleistungsgesellschaft. "Die Resonanz war seinerzeit allerdings nicht in der Größenordnung wie erwartet. Darum wurde der Betrieb wieder eingestellt. Aber die Region hat sich damit nicht zufriedengegeben. Das Thema wurde auf Ebene des Landkreises Stendal immer wieder angesprochen."
Aus dem Kreis-Umweltausschuss sei im letzten Jahr die Anfrage gestellt worden, auch im Bereich der Verbandsgemeinde Seehausen einen dezentralen Recyclinghof im Rahmen der öffentlichen Abfallentsporgung vorzuhalten.
Lange Anfahrtswege nach Osterburg entfallen
Lange Anfahrtswege, beispielsweise von Aulosen zum Recyclinghof nach Osterburg, benachteiligten die Einwohner im nördlichen Landkreis, lautet die Begründung. "Gleichzeitig machten die Mitarbeiter der ALBA in Seehausen immer wieder die Erfahrung, dass sehr viele Menschen aus der Wischestadt und den umliegenden Ortschaften nachfragten, ob sie hier Abfälle entsorgen dürfen. Hauptsächlich ging es dabei um Strauchschnitt und Sperrabfälle", fügt die Geschäftsführerin der Betriebsstätte Braunschweig der ALBA, Inga Molthäufl-Böttcher, hinzu.
In der Gegend habe sich kürzlich herumgesprochen, dass ein Recyclinghof eröffnet wird. Die ersten Bürger seien bereits vor Ort gewesen, um Abfälle zu entsorgen. Auch Gunda Tanne von der ALS in Osterburg bestätigt: "Die Nachfrage aus der Bevölkerung der Region Seehausen nach einem Recyclinghof war und ist sehr groß. Viele Anfragen gingen auch bei uns ein."
Wie Ramm weiter ausführt, seien vor der Entscheidung, eine Partnerschaft mit ALBA abzuschließen, Alternativen geprüft worden. So sei auch eine kommunale Annahmestelle in Seehausen im Gespräch gewesen. Die Verbandsgemeinde habe sich schließlich entschlossen, diese Dienstleistung doch lieber durch die private Wirtschaft verrichten zu lassen. Die ALBA habe wieder als Partner gewonnen werden können. Betreiber des Recyclinghofes sei jedoch die ALS. Die Einrichtung in Seehausen werde parallel zum weiter bestehenden Recyclinghof Osterburg betrieben.
Geöffnet ist der Recyclinghof auf dem Gelände der Seehäuser ALBA montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 9 bis 12 Uhr.
Gebührenfrei werden Altmetalle und Schrott sowie Elekro-Kleingeräte angenommen. Gegen Karte (siehe Abfallkalender) oder gegen Gebühr können außerdem Baum-, Strauchschnitt und Grünabfälle, holzartiger Sperrabfall und vermischter Sperrabfall abgegeben werden. Gebührenpflichtig ist zudem die Abgabe von Altholz, Abfällen aus Renovierungsarbeiten und rein mineralischer Abfälle.
Verschiedene Gebühren für verschiedene Abfallarten
Angeliefert werden kann unter anderem in Müllsäcken (ca. 100 Liter), Kleinmengen im Kofferraum (ca. ein Kubikmeter) oder auch im Pkw-Anhänger (ca. drei Kubikmeter). Die Gebühren für rein mineralischen Bau- und Abbruchabfall schwanken für Kleinstmengen zwischen einem und fünf Euro. Die Abgabe von Strauch- und Heckenschnitt (100 Liter bis drei Kubikmeter) kostet zwischen zwei und acht Euro. Kostspieliger dagegen die Beseitigung von vermischtem Sperrabfall. Die Preise liegen hier zwischen fünf und 35 Euro.
Allerdings können auf dem Seehäuser Recyclinghof keine Elektro-Großgeräte (Waschmaschinen, Kühlschränke etc.) sowie Rundfunkgeräte (Fernseher, Radios, Computer usw.) angenommen werden. "Dafür sind bestimmte Voraussetzungen notwendig. Die Lagerung bedarf einer Genehmigung. Diese Bedingungen sind in Seehausen nicht gegeben. Derartige Geräte werden aber nach wie vor von der Abfallentsorgungsgesellschaft ALS auf Karte kostenfrei entsorgt - ein nicht unbedingt selbstverständlicher Service", betont Gunda Tanne.
Nutzer des Recyclinghofes melden sich bei den Kundenberaterinnen im ALBA-Verwaltungsgebäude. Sie werden eingewiesen. Für die privaten Kleinanlieferer wurden extra flache Container aufgestellt, in die die Abfälle leicht von Hand getan werden können.