1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Getreidelager in Brunau schließt

Agrarstandorte Getreidelager in Brunau schließt

Die Umsätze auf dem Agrarmarkt gehen deutlich zurück, die Genossenschaftsbank VR Plus Altmark-Wendland schließt vier Agrarstandorte.

Von Gesine Biermann 18.02.2020, 11:04

Lüchow l Die Trockenheit in den vergangenen zwei Jahren bringt die Landwirte in der Region an ihre Grenzen. Eine Folge davon ist unter anderem eine deutlich verminderte Investitionsbereitschaft der Bauern. Das hat Auswirkungen auf das Kreditgeschäft der Genossenschaftsbank VR Plus Altmark-Wendland. In diesem Jahr werden, um Kosten zu sparen, zwei Filialen im Bereich Stendal geschlossen. Die Konten von knapp 1100 Bankkunden in Werben und Lückstedt werden künftig in Filialen in Nachbarorten geführt.

Wie der Vorstand der Genossenschaftsbank mit Hauptsitz im wendländischen Lüchow vor wenigen Tagen mitteilte, sind weitere Sparmaßnahmen geplant: Auch vier Agrarstandorte fallen noch in diesem Jahr weg. Zwei davon in der Altmark. So wird es im westaltmärkischen Brunau spätestens nach der Ernte im Sommer kein Getreidelager mehr geben. Dieses wird dann im benachbarten Thüritz angenommen. An sieben Tagen in der Woche, theoretisch rund um die Uhr, können sich die Landwirte aber weiterhin an der Flüssigdünger-Tankstelle in Brunau selbst bedienen.

Ebenfalls geschlossen wird der Standort Groß Garz im Bereich Osterburg. Dort gab es bislang eine Getreideannahme und Düngerverkauf. Kunden müssen nun nach Seehausen oder Drösede ausweichen. In Groß Garz konnte 2019 nur noch ein Umschlag von 1000 Tonnen verzeichnet werden. „Mindestens 5000 Tonnen müssten es aber sein“, um wirtschaftlich arbeiten zu können, bezifferte die Vorstandschefin Grit Worsch vor wenigen Tagen im Pressegespräch. Obwohl im vergangenen Jahr wieder leicht angestiegen, lagen die erfassten Getreidemengen insgesamt immer noch rund 30 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Und auch der Absatz bei den Düngemitteln sei rückläufig. Neben der Dürre sei das auch der Düngemittelverordnung geschuldet. Ähnliches sei im Pflanzenschutzmittelbereich zu verzeichnen: „Nach den Vorgaben der Bundesregierung soll sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 halbieren“, heißt es in der schriftlichen Mitteilung der Bank. Ein Absatzanstieg ist damit auch langfristig nicht zu erwarten.

Gute Nachrichten gibt es indes für den Standort Osterburg: „Durch eine Optimierung des Futtermittelhandels und eine verbesserte Ansprache der Kunden“ sei es gelungen, mit 66 000 Tonnen „die höchste jemals im Kraftfutterwerk Osterburg produzierte Menge zu erreichen“, betont der Vorstand. Für den Hauptgeschäftsstandort Osterburg plant die Genossenschaftsbank deshalb einen weiteren Ausbau.

Gehalten werden sollen, trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation, auch die Altmark-Standorte in Salzwedel, Beetzendorf, Thüritz, Seehausen, Kläden und Goldbeck. Und auch die beiden Saisonlager in Arendsee und Drösede wird es weiterhin geben.