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Autonomes Fahren Visionär: Selbstfahrende Busse in der Altmark

Autonomes Fahren ist keine Zukunftsmusik mehr. Im Altmarkkreis könnte es dazu ein Pilotprojekt im Personennahverkehr geben.

Von Antje Mewes 25.05.2018, 20:00

Salzwedel l In der kommenden Woche ist eine zukunftsweisende Zusammenkunft geplant. Das berichtete Landrat Michael Ziche bei einem Treffen der Seniorenunion in Gardelegen. Thema war unter anderem die Mobilität im ländlichen Raum, gerade für die ältere Generation. Dabei spielt der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) eine große Rolle. Und dahingehend wolle sich der Kreis mit der PVGS modern aufstellen, kündigte der Landrat an.

Das autonome (selbständige) Fahren ist inzwischen weit entwickelt. Darunter wird die Fortbewegung von Fahrzeugen, mobilen Robotern und fahrerlosen Transportsystemen verstanden, die sich weitgehend autonom verhalten. Wie der Landrat berichtete, ist dahingehend ein Pilotprojekt mit den Fahrzeugen der PVGS im Gespräch. Dazu gab es bereits Kontakt mit dem Luft- und Raumfahrtzentrum Braunschweig, der nun in einer Beratung vertieft werden soll.

Viel Konkretes war auf Anfrage der Volksstimme nicht zu erfahren. „Das autonome Fahren ist eine Vision für die Zukunft – auch für den öffentlichen Personennahverkehr in unserem Landkreis“, erklärte Pressesprecherin Amanda Hasenfusz.

Dazu gebe es in regelmäßigen Abständen Gesprächsrunden, wie in Kürze mit den Braunschweiger Experten. Hasenfusz: „Dort wird die begonnene Diskussion über die Potenziale des zukünftigen ländlichen ÖPNV fortgeführt und hinsichtlich konkreter Aktivitäten vertieft.“

Der Durchbruch werde dieser Technologie erst dann gelingen, „wenn sie nahezu absolut sicher ist“, schätzt der Leiter des Amtes für Kreisentwicklung, Andreas Vogel, ein. Wann dies sein wird, stehe noch nicht fest. Derzeit werde mit 2025 bis 2028 gerechnet. „Große Innenstädte sind sehr komplex. Für die Umsetzung eignet sich daher zunächst der ländliche Raum“, ist sich Vogel sicher.

Um die Mobilität der Nichtautofahrer zu ermöglichen, investiert der Altmarkkreis jährlich etwa 3,5 Millionen Euro in sein ÖPNV-Netz. Trotzdem seien dem ÖPNV Grenzen gesetzt. Vogel: „Die Flexibilität eines Individualverkehrs kann er nicht bieten. Noch nicht.“

Nach seinen Visionen befragt, sieht er Robotershuttles nicht mehr als Utopie. Auf dem Euref-Campus in Berlin könnten sie bereits per App gerufen werden. „Weiterentwickelte Shuttles ließen sich sehr gut in das Rufbussystem des Altmarkkreises integrieren“, blickt er in die Zukunft.

Der Kreis und seine PVGS wappneten sich schon jetzt für den Einsatz dieser Zukunftstechnologie. „Unter Leitung des Landrates werden wir dafür mit Forschungseinrichtungen intensiv kooperieren“, sagt er.