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Natur Bäume in Arendsee leiden unter Trockenperioden und müssen gefällt werden

Gefällte Stämme an öffentlichen Wegen, Äste zwischen noch stehenden Bäumen sowie große Lücken im Bestand – Waldstücke in Arendsee sind schwer gezeichnet.

Von Christian Ziems Aktualisiert: 15:18

Arendsee. Trockene und von Schädlingen befallene Bäume sind in vielen Wäldern der Region zu finden. Die extremen Wetterbedingungen sind sichtbar. An einigen Stellen wurden Plakate angebracht, mit denen auf die extreme Situation hingewiesen wird. Arendsees Stadtwälder machen dabei keine Ausnahme. An den kommunalen Flächen hängen zwar keine Plakate, aber Spaziergänger sehen tagtäglich die Natur-Probleme. Und so wird von Einheimischen derzeit diskutiert, wie es im kommunalen Wald zwischen Birkenhain und Genzien weitergeht. Dort liegen noch viele kleine und große Reste von den nötigen Fällaktionen der vergangenen Monate.

Revierleiter Lothar Büst vom Betreuungsforstamt Nordöstliche Altmark ist die besondere Situation in diesem Areal bekannt. Es grenzt direkt ans Stadtgebiet an und dient als alltägliches Naherholungsgebiet. Darum wird derzeit besonders Wert darauf gelegt, die Wege frei zu halten. Dort wurde viel gesägt, um die Verkehrssicherheit für Passanten auch weiterhin gewährleisten zu können. Es gibt Stellen, wie direkt neben dem städtischen Friedhof, an denen etliche Stämme liegen. Dabei handelt es sich oft um extra eingerichtete Lagerplätze.

Kein Hinterherkommen beim Verwerten

Einige Stämme werden an die Holzindustrie verkauft und dann abtransportiert. Es gibt aber auch viele Bäume, die sich nur noch als Brennholz eignen. „Wir kommen mit dem Verwerten derzeit kaum hinterher“, so Lothar Büst. Interessenten, die über nötige Voraussetzungen wie einen Lehrgang für den Umgang mit der Kettensäge verfügen, können Holz für den Kamin erwerben, klein machen und auf die heimischen Grundstücke bringen. Allerdings nur nach Absprache. Der Revierleiter ist unter der Telefonnummer 0172/3090740 zu erreichen. Ihm ist wichtig, zunächst die Bereiche zu beräumen, die besonders nah an öffentlich genutzten Stellen liegen. So sollen die Holzstücke direkt neben der Friedhofskapelle möglichst schnell abgefahren werden. Es wird aber noch etwas dauern, bis alle gefällten Bäume aus diesem Stadtwald entfernt sind.

Zumal wohl weitere Exemplare hinzu kommen werden. Die Trockenperioden haben den Bäumen zugesetzt. Für Lothar Büst ist klar: Es muss aufgeforstet werden. Das kommunale Areal soll nicht sich selbst überlassen werden. Bis es soweit ist, werden aber noch bis zu drei Jahre vergehen. 2021 werde dies nichts mehr. Der Revierleiter will sich mit weiteren Experten austauschen, welche Sorten in die Erde sollen. Die bisherige Variante, ein Mischwald mit Bäumen wie Eiche, Ahorn, Birke und Kiefer, habe sich in den Trockenzeiten der vergangenen zumindest auf dem Standort zwischen Birkenhain und Genzien nicht bewährt. Es könnte künftig mehr auf Roteiche und Esskastanie gesetzt werden.

Der niedrige Grundwasserspiegel macht den Bäumen auch weiterhin zu schaffen. Die kühle Witterung helfe aber derzeit zumindest etwas, da die Verdunstung gering ist. Entspannung könnte auch ein Regenjahr wie 2017 bringen. Ob es dazu kommt, ist aber fraglich. Wie schnell geschwächte Bäume sterben können, zeigte sich vor kurzem im Stadtwald an der Bungalowsiedlung. Dort hatten sechs große Kiefern die Trockenheit gerade so überstanden, dann kamen Schädlinge und hatten leichtes Spiel. Innerhalb von knapp drei Wochen waren sie trocken und mussten gefällt werden.

Aus Stämmen sollen Tiere gefertigt werden

Auch in diesem Bereich liegt noch jede Menge Brennholz, genauso wie in Ziemendorf. Dort wurde auf einer Fläche am Ortsrand Platz für einen Funkmast geschaffen. Innerhalb der vergangenen Monate mussten die Kettensägen allein im Stadtgebiet an rund 150 Gehölzen angesetzt werden. Handlungsbedarf bestand zudem am Seeweg nahe der Wanderrast. Dort liegen ebenfalls Baumteile. Ein Teil davon soll für eine Kunstaktion – geschnitzte Tiere am Wegesrand sind dort vorgesehen – verwendet werden. Das Projekt wird beim nächsten Bauausschuss im Detail vorgestellt.