Bauplätze Keine Werbung geplant

Die Hansestadt Salzwedel plant keine Werbung für die ungeliebten Bauplätze nördlich der Arendseer Straße.

Von Fabian Laaß 17.08.2017, 01:01

Salzwedel l Die Baubranche boomt – auch in Salzwedel. Im Baugebiet an der Ludwig-Frank-Straße entstehen derzeit zwei neue Eigenheime. Nur acht Bauplätze sind in dem Wohngebiet noch vorhanden. An der Braunschweiger Straße stehen sogar nur noch drei Grundstücke für Bauwillige zur Verfügung. Diese sind allerdings durch die zusätzlich zum Grundstückpreis zu zahlenden Straßenausbaubeiträgen teurer als in den anderen beiden Baugebieten der Stadt.

Bleibt noch das Gebiet nördlich der Arendseer Straße. Dort sind noch immer 24 Bauplätze frei. Seit Jahren werden diese Grundstücke allerdings von der Mehrzahl der Bauwilligen gemieden. Über kurz oder lang wird Häuslebauern, die ihr Eigenheim stadtnah errichten wollen, daher nichts anderes übrig bleiben, als an die Arendseer Straße zu ziehen. Auch deshalb nimmt die Stadtverwaltung bisher davon Abstand, offensiv für dieses Baugebiet zu werben, da dadurch zusätzliche Kosten entstehen würden.

„Die Bauplätze im Wohngebiet nördliche Arendseer Straße werden über die Website der Hansestadt Salzwedel fortlaufend beworben. Hier sind erste Informationen erhältlich. Ein Ansprechpartner ist benannt. Für die Hansestadt Salzwedel bietet diese Art der Werbung den Vorteil, dass sie kostenfrei erfolgt“, erklärte Kirsten Schwerin, in der Verwaltung für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiterin, auf Anfrage der Volksstimme.

Ein großer Teil der späteren Bauplatz-Vergabe erfolge über Anfragen und persönliche Vorsprache bei der Stadtverwaltung. „Interessenten, die eine entsprechende Anfrage stellen, werden gern auf geeignete Grundstücke hingewiesen“, so Kirsten Schwerin.

Um die ungeliebten Bauplätze nördlich der Arendseer Straße attraktiver zu machen, hat die Stadtverwaltung verschiedene Maßnahmen ergriffen. Zum einen liegt der Grundstückspreis pro Quadratmeter mit rund 31 Euro deutlich unter dem an der Ludwig-Frank-Straße (37 Euro pro Quadratmeter) und dem an der Braunschweiger Straße (rund 45 Euro inklusive Straßenausbaubeiträgen). Zum anderen sind die Grundstücke verschiedentlich angepasst und auch Grünflächen ausgewiesen worden.

Sollten die Grundstücke nördlich der Arendseer Straße allerdings weiterhin nicht gefragt sein, kommt die Stadtverwaltung über kurz oder lang nicht umhin, ein neues, attraktives Baugebiet zu erschließen oder bestehende zu erweitern. Letzteres dürfte allerdings nicht so leicht werden. An der Ludwig-Frank-Straße begrenzen der Lärmschutzwall zur Bundesstraße 71 und ein Waldstück die Möglichkeiten. Der Wald ist zwar schon längst kein Trinkwasserschutzgebiet mehr, gehört aber zum Teil dem Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (VKWA). Immerhin: ein Stichweg in Richtung des Waldes existiert bereits.

„Spruchreife Planungen für ein neues Wohngebiet existieren derzeit nicht“, berichtete Kirsten Schwerin dazu auf Nachfrage.