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Bauprojekt Sperrung für sechs Monate

Die Sanierung der Altperverstraße in Salzwedel soll im Frühjahr 2019 in Angriff genommen werden. Kosten: rund 950.000 Euro.

Von Arno Zähringer 20.09.2018, 03:00

Salzwedel l Wer als Grundstücks- oder Hausbesitzer das Wort Anliegerbeiträge hört, der weiß sofort: Das ist mit Kosten verbunden. Mit wie viel Geld, das wollten rund 40 Anwohner der Altperverstraße wissen. Denn die soll ausgebaut werden – für rund eine Million Euro. Es war eng, und es war heiß am Dienstag im Raum Brietz des Bürgercenters der Hansestadt. Dorthin hatte die Stadt Anwohner eingeladen, um sie über den geplanten Ausbau der Altperverstraße zu informieren.

Und natürlich auch darüber, mit welchen Kosten die Anlieger im Zuge der Bauarbeiten rechnen müssen. Dementsprechend groß war das Interesse. Rund 40 Betroffene wollten aus erster Hand erfahren, welche finanziellen Belastungen auf sie zukommen werden. Aber auch, mit welchen Behinderungen sie während der Bauarbeiten rechnen müssen

Dazu hatte die Verwaltung Michael Schulze vom Planungs- büro Rauchenberger aus Salz- wedel eingeladen. Der hatte nicht nur zahlreiche Pläne dabei, sondern auch Informationen über den Ablauf des Projekts im Gepäck. Zuvor rief Martyna Hartwich, Bauamtsleiterin der Stadt, noch einmal die Fakten ins Gedächtnis. Die Altperverstraße sei in einem schlechten Zustand und deshalb dringend sanierungsbedürftig. Insgesamt umfasse die Maßnahme eine Länge von 310 Meter und reiche von der Brücke an der Abzweigung Chüdenwall bis hin zum Kreisverkehr an der Brückenstraße.

Zwar sei die Stadt über Kostenschätzungen noch nicht hinausgekommen, allerdings gehe sie von einer Investitionssumme von etwa 950.000 Euro aus. Davon müssten die Anlieger rund 237.000 Euro übernehmen. Allerdings schränkte Hartwich ein, dass es sich dabei lediglich um vorläufige Zahlen handle, schließlich könne man nicht wissen, welches Ergebnis die bundesweite Ausschreibung bringen wird. Allerdings sei versucht worden, alle Eventualitäten im Zuge der Sanierung in die Kostenschätzung aufzunehmen, sagte Planer Schulze.

Die Bauamtsleiterin rechnet mit einer Vollsperrung der Altperverstraße von sechs Monaten, die Arbeiten sollen im Frühjahr 2019 beginnen. Allerdings fehlten noch die Stellungnahme der Träger öffentlicher Belange. Den Anliegern bot sie an, mit ihnen Termine auszumachen, um jedes Problem besprechen zu können. Zudem werde es während der Arbeiten eine wöchentliche Bauberatung geben, an denen Interessenten teilnehmen können. Über die jeweiligen Termine sollen die Anwohner informiert werden. Insgesamt beurteilte Hartwich dass Projekt als eine Herausforderung, schließlich betrage die Bautiefe zwischen 2,40 und 2,70 Meter.

Der „fußläufige Bereich“ soll laut Schulze während der Bauarbeiten weitgehend erhalten bleiben und auch mit dem Rollstuhl befahren werden können. „Dieses Verfahren hat sich bewährt“, sagte Hartwich. Zum Thema Müllentsorgung machte sie deutlich, die Tonnen müssen gekennzeichnet werden. Sie werden zu Sammelstellen zur Entleerung und in der Regel auch wieder zurück gebracht. „Reden Sie mit den Baufirmen“, lautete der Rat von Holger Lahne (SPD/Für Salzwedel), Vorsitzender des städtischen Bauausschusses.

Gefällt werden müssten die Bäume in der Altperverstraße. Neue könnten nicht gepflanzt werden, weil die Wurzeln nicht ausreichend Platz haben. „Die Bäume haben dann keine Chance zum Überleben.“

Aufgetaucht ist auch die Frage, wer den durch die Bauarbeiten entstandenen wirtschaftlichen Schaden ersetzt. So wies ein Teilnehmer der Sitzung darauf hin, dass er auf seinem Grundstück Parkplätze vermiete, die dann aber nicht genutzt werden können. Martyna Hartwich wies darauf hin, dass bei dem Projekt das öffentliche Interesse höher als das private anzusiedeln sei.

Die neue“ Altperverstraße wird 6,50 Meter breit sein, allerdings nicht in Höhe des Karlsturms. Links und rechts der Fahrbahn werden wechselseitig Parkplätze angelegt, an die sich der Gehweg anschließt. Eine Verengung der Kreuzung zur Straße Vor dem Neuperver Tor soll für eine Verkehrsberuhigung sorgen. Zudem erneuert der Verband kommunaler Wasser- und Abwasserbehandlung (VKWA) die Trinkwasserleitung. Auch alle Hausanschlüsse werden erneuert. Straßenmittig soll der Abwasserkanal verlaufen. Daneben verlegt auch die Avacon zwei Stromleitungen neu.