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Bauprojekte Geld fehlt für Arbeiten an Kirchen

Kirchen und Orgeln zu sanieren, wird immer schwieriger. Es fehlt Geld, sagt Baupfleger Rainer Wellkisch vom Kreiskirchenamt Salzwedel.

Von Anke Pelczarski 23.01.2020, 14:00

Salzwedel l Die Röver-Orgel in der Kalbenser und die Troch-Orgel in der Mehmker Kirche werden in diesem Jahr auf jeden Fall saniert. „Die dafür benötigten Mittel, insgesamt etwa 77.000 Euro, stehen bereit“, sagt Rainer Wellkisch, der als Baupfleger im Kreiskirchenamt Salzwedel insgesamt 216 Gotteshäuser im Blick hat. Auch für das Sanieren der Quarnebecker Orgel sehe es gut aus. Dort seien zudem das Begasen der Kirche sowie Tischlerarbeiten geplant. Investiert würden etwa 45.000 Euro.

Beendet werde in diesem Jahr das seit 2018 laufende Wandmalereiprojekt Altmark. Dieses sei eine Kooperation mit dem Kirchenkreis Stendal und dem Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege. In etwa 30 Gotteshäusern würden sich mittelalterliche Wandmalereien befinden, die erfasst und publiziert werden sollen. „Zum Abschluss wird es in diesem Jahr eine Wanderausstellung geben. In dieser wird das Projekt erklärt und auf Inhalte aufmerksam gemacht“, blickt Rainer Wellkisch voraus. Der genaue Starttermin stehe noch nicht fest.

Die Arbeiten an der Gertraudenkapelle in Salzwedel, die die Jugendkirche als Domizil nutzen werde, seien auf der Zielgeraden. Derzeit würden Fußbodenfliesen verlegt. „Einige Restarbeiten im Inneren stehen noch an, auch die Ausstattung“, so der Baupfleger. Dafür seien 60.000 Euro geplant.

„Eine große Freude war es im Vorjahr, das Engagement der Dambecker zu erleben“, lobt er. Diese hätten bei der MDR-Spielshow „Mach dich ran“ 100.000 Euro für ihre Kirche erspielt. Der Chor und die Glocken sollen saniert werden. Die Gesamtkosten werden auf 265.000 Euro geschätzt. „Die Ausschreibung erfolgt. Wir wollen das Projekt in diesem Jahr umsetzen“, zeigt sich Rainer Wellkisch optimistisch.

In Berge soll um Ostern herum eine Glocke auf dem Kirchhof neu gegossen werden. Zudem soll das Geläut mechanisch instandgesetzt und elektrifiziert werden, fügt er hinzu. Kostenpunkt: etwa 48.000 Euro.

Sehr rührig sei der Verein Ipse Excitare, der sich um Leader-Fördermittel bemüht habe. „Dort soll die Deckenmalerei restauriert werden. Der zweite Bauabschnitt, der in Angriff genommen wird, schlägt mit etwa 163.000 Euro zu Buche“, sagt der Baupfleger.

An fünf weiteren Kirchen seien Arbeiten dringend notwendig. Die Finanzierung sei jedoch noch offen. „Die Fachwerkkirche in Dannefeld macht uns besonders Sorgen. Dort gibt es statische Probleme“, beschreibt er. Deshalb sei das Kirchenschiff auch von außen abgestützt. Geschätzt würden die Kosten für die Sanierung auf etwa 300.000 Euro. „Wir wollen einen Antrag auf Förderung übers Leader-Programm stellen. Ob das klappt, wissen wir nicht“, sagt Rainer Wellkisch.

Sorgen bereite der Schwamm im Kuhfelder Kirchenschiff. Im Inneren würden momentan Streben für einen sicheren Halt sorgen. Benötigt würden hier etwa 80.000 Euro. Der Schwamm habe sich auch in den Emporen des Rohrberger Gotteshauses breit gemacht. „Hier müssten wir ebenfalls ansetzen, damit die Sanierung möglichst rasch erfolgt. Doch die 142.000 Euro, die die Arbeiten wohl kosten würden, sind noch nicht zusammen“, nennt er ein weiteres Beispiel. Die Mittel für das Erneuern der Dacheindeckung der Bühner Kirche (etwa 27.000 Euro) und das Sanieren des Tragwerks des Schiffdaches der Thüritzer Kirche (37.000 Euro) würden ebenfalls noch nicht zur Verfügung stehen. Denn es sei schwieriger geworden, an Fördergelder zu kommen. Allein könnten kleine Kirchengemeinden solche Vorhaben nicht finanzieren.

Der Baupfleger freut sich, wenn Projekte umgesetzt werden können. Im Vorjahr sei der Turm der Kirche in Schwiesau – hier sei Not am Mann gewesen, merkt er an – denkmalgerecht saniert worden. Die Verfugungen seien erneuert worden. „Jetzt hält alles wieder eine lange Zeit“, ist er sich sicher. In Erinnerung geblieben sei ihm auch der Glockenguss in St. Georg in Salzwedel, der als besonderes Fest zelebriert wurde