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Berufsorientierung Aus den Praxistagen in die Ausbildung

Der Altmarkkreis bietet für Jugendliche viele Ausbildungsmöglichkeiten. Die aufzuzeigen ist Ziel des Projektes „Tage in der Praxis".

Von Uta Elste 21.12.2017, 18:34

Salzwedel l Das Projekt „Tage in der Praxis“ (TIP) richtet sich an die Schüler der 9. Klassen, und das aus gutem Grund. „Sie stehen kurz vor der Entscheidung in Sachen Berufswahl“, sagt Gudrun Täntzler, Projektkoordinatorin beim Verein zur Förderung der beruflichen Bildung (VfB). Noch wichtiger sei diese Möglichkeit der Orientierung für die Hauptschüler, die inzwischen ihr letztes Schuljahr absolvieren, ergänzt Projektleiter Dietrich Jahn.

TIP ist ein Projekt des landesprogramms Rümsa, das aus dem Europäischen Sozialfonds und der Agentur für Arbeit finanziert wird. Der VfB erhielt den Zuschlag für das zweijährge Projekt, an dem sich aktuell im ersten Jahr die beiden Förderschulen aus Salzwedel und Gardelegen, die Sekundarschulen Beetzendorf und Dähre sowie die Gemeinschaftsschulen Lessing und Comenius aus Salzwedel beteiligen. „Insgesamt verschaffen sich daher 212 Schüler einen Überblick, welche Ausbildungen sie hier in der Region absolvieren können“, so Dietrich Jahn weiter. Als Partner, die den Schülern ab Januar dann auch die Tage in der Praxis ermöglichen, sind 165 Betriebe aus der westlichen Altmark dabei. Einige haben sich bereits am Vorgänger-Projekt „Tage in der Produktion“ beteiligt, „viele sind aber auch neu“, verweist Gudrun Täntzler.

Da den Jugendlichen bereits seit der 7. Klasse verschiedene Angebote der Berufsorientierung unterbreitet werden, beginnt TIP nicht mehr bei den individuellen Fähigkeiten, sondern informiert über konkrete Branchen: den Bereich Hotel und Gastronomie, Bau und Handwerk, Landwirtschaft und grüne Berufe, den Bereich Gesundheit und Pflege sowie Wirtschaft und Verwaltung.

Fünf Tage sind im ersten Halbjahr für TIP vorgesehen. „Während einer Auftaktveranstaltung haben wir zunächst über das Programm informiert, danach haben Fachleute aus den jeweiligen Branchen die Berufsmöglichkeiten und die konkreten Wege aufgezeichnet“, erläutert Gudrun Täntzler weiter. Da vor dem Ausbildungsbeginn zunächst die Hürde der Bewerbung zu überwinden ist, stand auch das erforderliche Training auf dem Programm. „Die Schüler haben ihren Lebenslauf geschrieben und das Anschreiben formuliert. Sie lernen, Termine zu vereinbaren und sich selbst vorzustellen“, nennt Dietrich Jahn weitere Details.

Auch wenn der Namen des Projektes „Tage in der Praxis“ lautet, gibt es einen Ausbildungsabschluss nicht ohne theoretische Kenntnisse. Daher gehörte auch ein Abstecher in die Berufsbildenden Schulen zum Programm. „Wir stellen die Bandbreite in den einzelnen Bereichen vor, aber es lernt nicht jeder jeden Bereich kennen“, fügt Gudrun Täntzler hinzu. Mitunter merken die Schüler bereits in der ersten Woche, dass der ursprünglich ausgewählte Bereich doch nicht mit ihren Interessen übereinstimmt.

Für die Praxistage, die bereits Mitte Januar kommenden Jahres beginnen, müssen die Schüler einen Test am PC absolvieren, mit 16 Seiten zwar etwas aufwändig, aber am Ende stehen 5 Prioritäten für die Berufswahl. „Viele wollen etwas in den Bereichen IT und Medien machen“, fasst Gudrun Täntzler die Wünsche der Schüler zusammen.

Ab Januar verbringen die Schüler alle zwei Wochen jeweils einen Tag in einem Unternehmen - für Gudrun Täntzler und Dietrich Jahn eine organisatorische Herausforderung. Abstimmungen zwischen Schule und Firma, dazu der Bustransfer, waren zu treffen. Erfolgreich sei TIP dann, wenn sich am Ende eine Ausbildungsmöglichkeit eröffne, so Dietrich Jahn.

Für das Schuljahr 2018/2019 sei auch für weitere Schulen die Teilnahme am TIP-Projekt möglich. Anfragen und Informationen unter der Telefonnummer 03901/301 49 54.