Eine neue Ausstellung in der Lorenzkirche erzählt von Leben und Tod des Heiligen Laurentius Besucher auf den Spuren des Märtyrers
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Straße der Romanik hat die Lorenzkirche ihrem Schutzheiligen eine Ausstellung gewidmet. Bis zum 8. September können Besucher hier etwa erfahren, warum Laurentius vor 1755 Jahren auf einem Rost zu Tode gegrillt wurde.
Salzwedel l Uwe und Antje Bender zögern ein wenig, als sie am Sonnabendmorgen in die katholische Lorenzkirche kommen. "Ist denn offen?", fragen sie Pfarrer Andreas Müller vom Eingang aus. Doch der winkt die beiden erfreut herein. "Kommen Sie nur", ruft er, "heute ist natürlich geöffnet!"
Der Besuch der beiden Touristen, die auf der Straße der Romanik unterwegs sind, passt hervorragend. Denn gerade in diesem Moment eröffnet der Pfarrer vor weiteren Besuchern eine Ausstellung zum Heiligen Laurentius - jenem christlichen Märtyrer also, den die römischen Behörden wegen seines Glaubens vor genau 1755 Jahren auf einem Rost zu Tode grillten und der heute Schutzpatron und Namensgeber für die katholische Lorenzkirche ist. Der Heilige empfängt aufmerksame Besucher schon auf der Schwelle. "Der Griff unserer Kirchentür wird von einer Figur Laurentius\' gebildet", erzählt Andreas Müller.
Im Inneren erwartet die Besucher seit Sonnabend nun außerdem die Ausstellung, die Müller anlässlich der Veranstaltungsreihe "In 80 Tagen auf der Straße der Romanik - zum 20 jährigen Bestehen der Straße der Romanik" entworfen hat. Eine goldene Monstranz mit der Figur Lorenz\' ist hier ebenso zu besichtigen wie ein 300 Jahre altes Messbuch aus Paris und ein leuchtend rotes Diakon-Gewand. Daneben hat der Pfarrer eine Infotafel mit Wissenswertem und Anekdoten über den Heiligen erstellt. So erfahren die Gäste etwa, dass der auf einem Grill gestorbene Laurentius neben seiner Rolle als Schutzheiliger tausender Kirchen ausgerechnet auch der Patron der Köche ist. Auch ein Bericht darüber, dass Papst Franziskus glühender Anhänger des nach dem Heiligen benannten Fußballclubs "San Lorenzo" aus Buenos Aires ist, findet sich auf der Tafel. Weitere Exponate sind Aquarelle und Fotografien der Kirche. Und nicht zuletzt grüßt der Schutzpatron im Chorraum des Gotteshauses in Form einer Holzfigur.
Uwe und Antje Bender jedenfalls zeigen sich nach ihrem Rundgang angetan. Neben der Ausstellung gefällt ihnen auch die Kirche. "Besonders, dass hier versucht wurde, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, finde ich gut", sagt Antje Bender, die mit ihrem Mann in den vergangenen Tagen bereits Gotteshäuser in Schönhausen, Havelberg und Burg besichtigt hat.
Wer die Ausstellung selbst besichtigen möchte, hat dazu noch bis Sonntag, 8. September, Gelegenheit. Montags bis sonnabends ist die Kirche jeweils von 14 bis 15 Uhr geöffnet. Am Tag des offenen Denkmals, am 8. September, außerdem von 11 bis 17 Uhr.