Corona-Krise Maskierte Wohltäter

Die Salzwedeler Tafel hilft Bedürftigen. Jetzt erhielt sie Schutzmasken von den Lions Salzwedel spendiert.

19.05.2020, 10:41

Salzwedel l Fast zwei Monate arbeitet die Salzwedeler Tafel unter völlig neuen Bedingungen als bisher. Fast, da die Ausgabe nach den Corona-Maßnahmen des Landes Sachsen-Anhalt zunächst eine Woche geschlossen wurde, um sich auf die neuen Anforderungen einzustellen. Masken für die Mitarbeiter und Desinfektionsmittel mussten her, waren aber schwer zu kriegen, schildert Tafelleiter Helmut Harzer. Eine schwierige Anfangszeit, doch „jetzt sind wir immer versorgt“, stellt Harzer fest. 122 Haushalte seien vor zwei Wochen versorgt worden, manche davon meldeten sich erst wegen der Corona-Krise dort an.

Bei der Versorgung halfen auch Spenden: Privatpersonen, Unternehmen und Vereine versorgten die Tafel auch in der Krisenzeit mit Kleidung, Lebensmitteln und Schutzmasken. Von Letzteren brachte der Lions Club Salzwedel erst vergangenen Freitag mehrere Pakete. Private Spenden sind laut Harzer in etwa gleich geblieben. Zudem gaben kleinere Unternehmen, die schließen mussten und ihre Ware daher nicht verkaufen konnten, diese einfach direkt an die Tafel.

Auch die Besucher scheinen trotz der Umstände entspannt zu sein. Richtigen Ärger habe es laut Harzer nicht gegeben, anfangs hatte nur die Polizei vorbeigeschaut und über Lautsprecheransage auf den Sicherheitsabstand aufmerksam zu machen. Masken hätten alle an, da sie ohne sowieso nicht in die Tafel gelassen werden. Da kommen sie einzeln rein, bis zu acht gleichzeitig mit Einkaufswagen und desinfizierten Händen, wo keine Handschuhe getragen werden.

Auch der Sicherheitsabstand ist ein neuer Faktor – in und vor der Tafel: „Die lachen schon, wenn ich mit meinem Zollstock raus komme, scherzt dazu Harzer.

Eine Leserin meldete sich vergangene Woche und beschwerte sich, dass an der Tafel weder Maskenpflicht noch Sicherheitsabstand eingehalten werde. Den Maskenvorwurf konnte die Volksstimme bei einem kurzen Abstecher nicht bestätigen. Nur beim Sicherheitsabstand schien noch die Macht der Gewohnheit zu greifen. Allerdings nutzten die Mitarbeiter beim Reinholen der nächsten Personen gleich die Gelegenheit, noch mal darauf aufmerksam zu machen und die Leute in größerem Abstand über den Platz zu verteilen.