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Coronavirus Bunte Steine bereichern Arendsee

Mehr als 1000 Steine am Arendsee erinnern wohl auch künftig an eine pfiffige Idee in Zeiten der Corona-Krise.

Von Helga Räßler 08.05.2020, 14:07

Arendsee l Spazierengehen an der Bleiche am Arendsee ist immer ein Genuss, derzeit sogar ein kultureller und künstlerischer: Dort liegen nämlich eng aneinandergereiht weit über 1000 bemalte Steine. Täglich legen Menschen ihren Stein dazu. Dadurch wird die Steinschlange immer länger. Zu finden sind kreative Gemälde von Seeansichten, Fischen, Schnecken, Marienkäfern, Regenbogen und Porträts. Auch Mosaike oder Textbotschaften mit Gesundheitswünschen sind darunter.

Aber wie kam es überhaupt zu dem Projekt? Die Idee zu der Aktion unter dem Motto „Gegen Langeweile und Lagerkoller“ stammt von Nadine Schütte, Stadträtin und Mutter zweier Kinder. „Ich hatte so eine ähnliche Aktion anderswo gesehen und dachte: Das ist auch etwas für uns in Arendsee“, so Schütte. Ihre Kinder waren begeistert und so bemalten sie am Karfreitag die ersten Steine. Ihre Tochter Pauline legte den Stein der ersten Stunde an den Anfang – das Bild eines Schwanenkönigs. Das war auch für andere interessant und eine willkommene Abwechslung in Tagen des „Zuhausebleibenmüssens“ wegen Corona.

Kurz darauf kamen täglich neue Steinkunstwerke dazu und die Schlange wuchs. Das fand auch der Arendseer Online-Aktivist Tom Klein wunderbar und drehte mit Nadine Schütte ein Video, um in den sozialen Netzwerken für die Arendsee-Aktion zu werben. Allerdings wollte Schütte nicht im Bild erscheinen: „Ich will mich nicht in den Vordergrund drängen, es geht um die Sache“, sagte sie und ist überrascht von dem großen Interesse an dem Projekt. Denn es sind nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, die mitmachen. „Es sind auch nicht nur Arendseer oder Menschen aus der Umgebung, sondern viele von außerhalb, die extra ihren Stein hier an der Bleiche ablegen“, so Schütte.

So stammen Steine aus Magdeburg, aus Berlin, Kyritz, von der Küste und aus Niedersachsen. Die seien natürlich nicht aus touristischen Gründen am See gewesen. Manche waren auf Montage oder haben den Stein jemandem aus der Gegend mitgegeben.„Es wäre schön, wenn die Steine hinterher, nach der Corona-Krise, nicht verschwinden, sondern für Neugierige weiterhin zu sehen sind“, überlegt die Initiatorin. Wo man sie später platzieren wolle, sei noch nicht entschieden – am Strand, auf dem Marktplatz in einem Labyrinth neben der Bleiche oder im Kloster. „Jeder soll sie noch anschauen können“, meint sie. Denn die Steine machen neugierig auf Arendsee und motivieren Menschen, ihren Stein zu besuchen. „Ich glaube, dass das auch den Tourismus belebt“, sagt die Arendseerin.