Diesdorfer "Klosterlerchen" bereiten sich auf zehnjähriges Bestehen vor "Das Schönste, was ich jede Woche erlebe"
Die "Klosterlerchen" Diesdorf werden zehn Jahre. Das runde Bestehen soll mit einem Chorkonzert am 9. Juni gefeiert werden. Dafür wird fleißig geübt.
Diesdorf l "Vor zehn Jahren sprach mich Angelika Scholz an, ob ich nicht Lust hätte, mit den Volkssolidaritäts-Mitgliedern einmal im Monat Volkslieder und Schlager zu singen", erinnert sich Heidi Schmidt aus Dähre. Beim ersten Treffen im März 2002 sei die Resonanz so groß gewesen, dass entschieden wurde, öfter zum Üben zusammenzukommen.
Sänger der ersten Stunde seien Gisela Mahlke (*), Inge Gruß (*), Ilse Oppermann (*), Heidetraud Schulz (*), Thea Hintze, Inge Ruske, Antonia Volkmann, Adelheid Ruth, Ingrid Moll und Angelika Scholz gewesen, erinnern sich die "Klosterlerchen".
Bis zum Sommer jenes Jahres waren es schon um die 20 Sängerinnen, die vor allem zur Akkordeonmusik einstimmten. "Den ersten Auftritt hatten wir zum 60. Geburtstag von Sigrid Fischer. Die erste öffentliche Kostprobe gaben wir zum Frühlingsfest der Volkssolidaritäts-Ortsgruppe in Abbendorf", blickt Heidi Schmidt zurück.
Heidi Schmidt lobt den Chor. Denn dieser sei einer, wie ihn sich ein Chorleiter wünscht: engagiert, zuverlässig, einsatzbereit, geduldig beim Proben, präzise in der Kleinarbeit, zählt die Dährerin auf. "Jede Sängerin gibt sich sehr viel Mühe und ist dann auch stolz darauf, wenn sie einen neuen Chorsatz akkurat singen kann", hat sie beobachtet. Wichtig sei ihr auch, dass die Mitglieder neuem Liedgut gegenüber aufgeschlossen sind. "Wir singen sogar italienisch", wirft eine Sängerin mit einem Augenzwinkern ein.
Die "Klosterlerchen" absolvieren im Jahr etwa 25 Auftritte in der Region. Das sei für solch einen kleinen Chor eine große Leistung, meint die Leiterin. In besonderer Erinnerung geblieben sind Benefizkonzerte in Diesdorf, am 31. Mai 2008 zugunsten der Alten Darre, am 17. Oktober 2010 anlässlich des 60. Jahrestages der Volkssolidarität, dessen Erlös für den Kinderspielplatz Hinter der Klostermauer gestiftet wurde. Aber auch regelmäßige Geburtstagsständchen in der Seniorenresidenz Diesdorf, Darbietungen im Freilichtmuseum sowie Konzerte für andere Volkssolidaritäts-Ortsgruppen bringen immer wieder Freude, wissen die Sängerinnen. Als Höhepunkte bezeichnet die Chorleiterin die Treffen der Volkssolidaritätschöre im Jahr 2009 in Tangermünde und 2011 in Quedlinburg. "Da können wir uns mit anderen vergleichen, hören, wo wir stehen", beschreibt Heidi Schmidt. Bei beiden Veranstaltungen sei ein "sehr guter Erfolg" bestätigt worden. "Das motiviert uns natürlich, gemeinsam weiterzumachen", urteilt sie.
Chor erfüllt auch Spezialwünsche
Die "Klosterlerchen" erfüllen auch gern Spezialwünsche: Sie brachten Peter Scharf zum 70. ein Ständchen um Mitternacht, sangen am Heiligabend und am Neujahrstag zu Geburtstagen. Neben den freudigen Anlässen zählen auch die traurigen dazu: Die Sängerinnen begleiteten vier ehemalige Chormitglieder auf ihrem letzten Weg.
Heute zählt die Sangesgemeinschaft, die jeden Montag ab 14Uhr in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität in Diesdorf übt, etwa 20 Mitglieder. Wer Lust am Singen hat, ist herzlich willkommen. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 70 Jahren. Die Jüngste ist Geessien de Rooy mit 55 Lenzen, die Älteste Elfriede Schröder mit 85 Jahren. Die Frauen freuen sich auf jeden Probentag. "Das Singen ist das Schönste, was ich jede Woche erlebe", sagt Lieselotte Börger. "Mir macht es richtig Spaß", meint Ingrid Moll. "Ich finde das Üben entspannend, auch wenn es trotzdem kontinuierliche Arbeit ist", ergänzt Angelika Scholz. Die Chorleiterin stellt hohe Ansprüche und sucht nach Lösungen, wie der gemeinsame Gesang der nicht mehr ganz jungen Stimmen trotzdem überzeugend klingt. "Wenn ein Chorsatz steht, dann genieße ich nicht nur als Dirigentin den Erfolg, sondern der ganze Chor freut sich mit", schildert Heidi Schmidt.
"Auch wenn wir älter geworden sind, so haben die Sängerinnen nicht an Schwung und Frische verloren", fügt sie hinzu. Meist springe der Funke auch auf die Zuhörer über - das sei gewollt. Davon können sich Liebhaber der Chormusik bereits am Sonntag, 6.Mai, ab 14 Uhr beim Konzert im Boneser Dorfgemeinschaftshaus überzeugen. Dann werden die "Klosterlerchen" mit den Gemischten Chören Dähre und Bergen/Dumme auftreten.
Neue Chormappen als Geschenk zum zehnten Geburtstag
Danach geht die Vorbereitung auf den Auftritt zum Zehnjährigen weiter. Am Sonnabend, 9. Juni, ab 14.30 Uhr ist es auf der Bühne auf dem Marktplatz soweit - am Festwochenende zum 900-jährigen Bestehen von Diesdorf. Am Konzert werden auch die Gemischten Chöre Dähre und Bergen/Dumme, der Kirchenchor Diesdorf und der Chor Jübar mitwirken.
Dann wollen die "Klosterlerchen" wieder mit ihren Stimmen erfreuen und Leonard Bernstein gerecht werden, der einst sagte: "Die Musik ist ein Akt der Liebe, und wie sie, lebt die Musik vom Teilen. Solange man sie nicht teilt, hat sie keinen Bestand." Dieser Ausspruch ist für die engagierten Sängerinnen und ihre Chorleiterin Ansporn für die weitere Chorarbeit.
Zum Zehnjährigen gab es übrigens schon ein Geschenk der Volkssolidaritäts-Ortsgruppe Diesdorf: Die "Klosterlerchen" erhielten neue Chormappen, die bei jedem Auftritt dabei sein werden.