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Europa-Orient-Rallye Das Abenteuer kann beginnen

Der Start ihres Abenteuers rückt näher: Am 5. Mai brechen zwei Salzwedeler in Straßburg zur Europa-Orient-Rallye auf.

Von Antonius Wollmann 27.03.2018, 18:39

Salzwedel l Auf den ersten Blick ist er kaum wiederzuerkennen. Nur das Nummernschild verrät, dass es sich um den selben Audi A6 Quattro handelt, den Jacob Blödow und Thomas Fischer Anfang Februar in der Nähe von Hamburg für 500 Euro gekauft hatten. Mit dem Gefährt wollen sie als Teilnehmer der Europa-Orient-Rallye innerhalb von drei Wochen knapp 6000 Kilometer von Straßburg nach Jordanien zurücklegen. Mittlerweile erstrahlt das Auto – zumindest auf eine gewisse Art und Weise – in völlig neuem Glanz. Vom dunkelgrünen Lack ist fast nichts mehr zu sehen. Stattdessen schmücken alte Zeitungen die Karosserie.

„Die Idee hatten wir, als wir vor ein paar Wochen im Brüssel waren, um die Organisatoren der Rallye und unsere Teamkollegen zu treffen“, erzählt Thomas Fischer, als sein Begleiter zusammen mit zwei Arbeitskollegen am vergangenen Sonnabend damit zu tun hat, die alten Zeitungsseiten ans Auto zu kleistern. Obwohl das neue Design nur die zweite Wahl ist. Eigentlich sollte der alte Audi im schönsten Orange erstrahlen. „Dann haben wir bei der Vorstellung der anderen Mannschaften mindestens drei Karren mit der Farbe gesehen. Da war die Idee gestorben“, sagt Thomas Fischer.

Denn natürlich soll sich ihr Audi ein wenig von den anderen Autos unterscheiden. Auf die Idee mit den Zeitungen sei einer ihrer Teamkollegen gekommen. Mit vier anderen Fahrern, aufgeteilt auf zwei weitere Fahrzeuge, bilden sie bekanntlich das Team „Los rodaros Vagabundos“.

Nachdem Jacob Blödow noch eine letzte Zeitungsseite auf der Motorhaube platziert hat, steigt er ebenfalls ins Gespräch über die in Kürze anstehende Rallye ein. „Insgesamt war noch eine Menge an Reparaturen zu erledigen. Im Prinzip haben wir das Auto noch mal generalüberholt“, erzählt der Maschinenbau-Ingenieur. Lenkung, Bremsen, Fahrwerk, Kühler, Zahnriemen und die Klimaanlage seien dann doch nicht in einem Zustand gewesen, in dem man sich auf eine so lange Tour mit so vielen Herausforderungen wagt. Unterstützung erhielten die beiden Auto-Freaks dabei von Jacobs Arbeitgeber, der Teile spendete. Seine Kollegen halfen beim Einbauen. „Ohne Unterstützung von außen wäre es schwierig, das ganze Projekt zu realisieren“, weißt Thomas Fischer auf einen nicht ganz unwichtigen Punkt hin. Allein für die Ersatzteile sind bislang fast 500 Euro draufgegangen.

Deshalb veranstalten die beiden knapp eine Woche vor der Abfahrt noch eine kleine Spendengala. Sie steigt am 28. April um 14 Uhr in einer Kneipe in der Salzwedler Burgstraße. „Da ist jeder willkommen. Vielleicht gibt es sogar Live-Musik“, verrät Jacob Blödow. Dabei würden sie sich über jede Spende freuen. Die Höhe des Betrages sei ihnen fast egal. „Am Ende hilft wirklich jeder Euro, um den Tank etwas voller zu machen“, sagt Thomas Fischer. Dabei könne man außerdem Teile-Patenschaften übernehmen.

Übrigens stillen die Teilnehmer der Europa-Orient-Rallye nicht nur ihre Abenteuerlust. Die ganze Veranstaltung hat ebenfalls einen karitativen Charakter. Deshalb wird die beiden Salzwedeler ihr Weg entlang der Adria nach Albanien führen. Dort werden sie einem Waisenhaus Sachspenden wie Kuscheltiere übergeben. Zusätzlich haben sie Hörgeräte mit im Gepäck. Diese werden in Jordanien an eine Wohltätigkeitsorganisation überreicht.

Somit werden die Jacob Blödow und Thomas Fischer einerseits ihrem Hobby frönen, anderseits viel Gutes tun. Eigentlich wirklich eine sehr gute Kombination. Der Europa-Orient-Rallye sei dank.