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Falsch entsorgt Sperrmüll bleibt ein Problem

Sperrmüll ist ein Reizwort in Salzwedel. Dreckhaufen verschandeln derzeit wieder das Stadtbild.

Von Antje Mewes 01.08.2019, 12:21

Salzwedel l An der Thälmannstraße wird der Sperrmüll am 12. August abgeholt. Doch schon seit Ende vergangener Woche lag ein Haufen mit Unrat hinter den Wohnblöcken. „Ich verstehe das nicht“, sagt Mieterin Uta Severin. Es gebe Aushänge zu den Abfuhrterminen und schließlich habe ja auch jeder einen Abfallkalender. Sie ärgert sich sehr über die Unvernunft mancher Mitbürger. Bei der Stadt sei sie mit ihren Hinweisen abgewimmelt worden. Dabei könne aus ihrer Sicht nur eine empfindliche Strafe, die Leute davon abhalten, sich so zu verhalten. „Die müssen mal eine richtige Geldbuße zahlen“, schimpft sie. Polizei und Ordnungsamt müssten stärker kontrollieren, um die Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen, fordert sie.

Nicht nur an der Thälmannstraße sieht es so aus. Überall im Stadtgebiet wird Müll illegal entsorgt. „Wir sind darauf angewiesen, dass uns jemand Beobachtungen meldet“, sagt Stadtsprecher Andreas Köhler. Es sei unmöglich, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes, an den Orten, an denen besonders gern Müll verkippt wird, quasi auf der Lauer liegen. Sie fehlen dann, um die anderen Aufgaben im Bereich der Ordnung und Sicherheit zu erledigen. Und auch die Bauhofmitarbeiter könnten dafür nicht abgestellt werden. „Wir haben ja hier in der Stadtverwaltung auch nicht unendlich Personal“, betont Köhler, und es stehe ja am Müll nicht dran, wer ihn verkippt hat.

Das Ganze sei ein großes Ärgernis für die Stadt, die ständig nachputzen müsse. Denn viele stellen auch ausge- diente Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Farbreste und anderes heraus, das nicht zum Sperrmüll gehört, und auch nicht mitgenommen wird. Der Stadt bleibt nichts weiter, als die Reste auf ihre Kosten einzusammeln und zu entsorgen. „Es liegt an jedem selbst, wie unsere Stadt aussieht“, sagt Köhler und bittet noch einmal darum, wenn jemand Zeitgenossen dabei beobachtet, wie sie Müll illegal entsorgen, anzuzeigen oder sie vielleicht auch selbst auf ihr Verhalten anzusprechen.

Auch Sylvia Schliebe von der Wohnungsbaugesellschaft Salzwedel, der die Blöcke an der Thälmannstraße gehören, ärgert sich über Mieter, die sich so verhalten. Manchmal passiere das, wenn jemand ausziehe und Möbel, die er nicht mitnehmen wolle, bis zur Sperrmüllabfuhr stehen lasse. Immerhin konnte sie denjenigen ausfindig machen, der bei Uta Severin für Ärger gesorgt hat. Er habe aufgeräumt, berichtet Sylvia Schliebe. „Wir können nur immer wieder appellieren und auf die Aushänge mit den Terminen verweisen“, sagt sie.

Ein anderes System mit Abholkarten einzuführen, sei im Altmarkkreis nicht praktikabel, sagt Umweltamtsleiterin Katrin Pfannenschmidt. Das sei bereits geprüft worden. Dazu seien in der Westaltmark zu weite Strecken zurückzulegen. Damit sich so eine Tour lohnt, muss eine gewisse Anzahl von Abfuhren in einem Bereich angemeldet sein und das könne für den Einzelnen dauern.

Es sei auch nicht möglich, für die Städte ein anderes System einzuführen, weil unterschiedliche Gebühren erhoben werden müssten und das sei für den Kreis als Aufgabenträger nicht möglich. Aus ihrer Sicht habe sich die Straßensammlung mit zwei Terminen im Jahr bewährt.

Wer das Abholkartensystem wolle, müsse sich im Klaren sein, dass die Müllgebühren steigen würden, weil mindestens ein zusätzliches Fahrzeug angeschafft werden müsste und der Aufwand höher wäre. Kreise, in denen so verfahren wird, hätten eine andere Gebührenordnung, die vielmehr nach den einzelnen Müllsorten aufgesplittet sei. Es ist zudem möglich, eine gesonderte Sperrmüllabfuhr anzumelden. Die müsse allerdings extra bezahlt werden und sei nicht über die Müllgebühren abgegolten. Die Umweltamtsleiterin verweist zudem auf die Wertstoffhöfe, auf denen jederzeit beispielsweise Elektroschrott abgeben werden kann.

Alle aktuellen Abfuhrtermine und die Standorte der Wertstoffhöfe gibt es hier.