Ordnungsamt erwischte dieses Jahr bereits 25 mutmaßliche Müllsünder Falscher Sperrmüll kostet Stadt 30000 Euro
30000 Euro muss die Stadt zahlen, weil Bürger Sachen zum Sperrmüll stellen, die nicht dazugehören. Den Verursachern droht ein Bußgeld. Sie werden aber nur selten erwischt.
Salzwedel l Es ist Sperrmüllzeit in Salzwedel. Rausgestellt wird alles. Nur abgeholt nicht. Denn BHs, alte Computer oder Bauschutt gehören nicht auf den Sperrmüll. Wenn die Männer vom Entsorger-Team wieder weg sind, bleiben die Sachen liegen. Auf manchen Gehwegen in der Stadt ist kaum ein Durchkommen.
Der Wirtschaftshof ist seit vorigenDonnerstag dabei, den Restmüll zu beseitigen. Die Stadt muss dafür jedes Jahr 30000 Euro bezahlen. "Geld, das uns für andere Dinge fehlt", sagte Salzwedels Oberbürgermeisterin Sabine Danicke.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes versuchen zwar die Verursacher zu finden. "Sie klingeln und fragen bei Nachbarn", sagte Stadtsprecher Olaf Meining. Meist bleiben sie aber ohne Erfolg. "Oftmals hat keiner was gesehen oder sie hören die Antwort: Mir gehört das nicht", so Meining.
Trotzdem hätten die Mitarbeiter 25 Verursacher feststellen können, sagte Salzwedels Bürgeramtsleiterin Christina Schramm. "Wir ahnden die Ordnungswidrigkeit aber nicht. Dies ist Sache des Altmarkkreises. Wir können leider nur Du-Du machen", sagte sie.
Bis zu 2500 Euro kann solch ein Sperrmüll-Missbrauch kosten. "Je nachdem, was sie weggeschmissen haben und wie viel", sagte eine Mitarbeiterin der Abfallwirtschaft beim Altmarkkreis.
Gestern waren die Männer des Wirtschaftshofes unter anderem an der Neutorstraße und in der Feldstraße unterwegs, sagte Olaf Meining.
"Angefangen haben wir am Donnerstag mit drei Mann, jetzt sind es schon fünf", sagte Wirtschaftshof-Leiter Wulf Ohlmeyer. "Wir räumen immer hinter der anderen Truppe hinterher", so Ohlmeyer. Die Sperrmüll-Tour dauere noch etwa drei Wochen.
Ob es im Vergleich zu den Vorjahren besonders schlimm ist? "Nein, es ist immer gleichbleibend schlimm", sagte Ohlmeyer.