Feuerwehr Mit der Handdruckspritze fing alles an
Die Freiwillige Feuerwehr Langenapel wird 85. Der Geburtstag soll am 31. August 2019 gefeiert werden.
Langenapel l War es der 22. März oder der 10. Mai 1934? Das genaue Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Langenapel ist in beiden Versionen überliefert. Eins ist auf jeden Fall sicher: Die Wehr, dessen erster Leiter Hermann Schaefer war, wurde vor 85 Jahren gegründet. „Das ist kein runder Geburtstag. Aber wir wollen trotzdem daran erinnern, im etwas kleineren Rahmen“, sagt Ortsbürgermeister Frank Wüstemann. Die Organisatoren sind im Gerätehaus zusammengekommen, um Details fürs Fest zu besprechen.
Auf dem Tisch liegt die dicke Chronik, die mit viel Akribie geführt wird. In den ersten drei Jahren kam eine Handdruckspritze, die von Pferden gezogen wurde, zum Einsatz. 1936 wurde eine Kleinmotorspritze gekauft, auf die im Jahr 1964 eine Tragkraftspritze folgte. 1970 ist ein Schlauchtransportanhänger angeschafft worden. Von 1973 bis 1984 waren die Aktiven mit einem Löschfahrzeug LF 15 im Einsatz, das im Jahr 1989 von einem neuen Löschfahrzeug LF 8 abgelöst wurde. Im Zeitraum dazwischen wurde ein gebrauchtes Löschfahrzeug der Dährer Wehr genutzt. 1997 ergänzte ein Mannschaftstransportwagen den kleinen Fuhrpark.
Die Löschtechnik war bis bis zum Jahre 1964 in einer Wellblechbaracke untergestellt. Auch wenn bereits am 24. September 1959 die staatliche Bauaufsicht den Bau eines Gerätehauses mit Schlauchturm genehmigte, dauerte es fünf Jahre, bis das Bauwerk fertiggestellt war. Die Kosten lagen damals übrigens bei 8240 Mark. Umgebaut wurde im Jahr 1987. Ein Sozialgebäude wurde angebaut, das für Versammlungen, aber auch für Feiern dienen sollte.
Der wohl größte Brand in der Geschichte der Langenapeler Wehr ereignete sich am 10. September 1947. Damals ging die große ehemalige Gutsscheune in Flammen auf, in der alle Siedler ihr Vieh, Getreide und Geräte untergebracht hatten. In der Chronik ist vermerkt, dass zu diesem Zeitpunkt gerade das Erntefest gefeiert wurde. Brandstiftung wurde vermutet, aber der Fall nie aufgeklärt. Für die Neubauern war der Brand ein herber Schlag. Auch wenn fast alles Vieh gerettet werden konnte, so hatten sie nun kein Stroh mehr.
Die Brandbekämpfer in dem Salzwedeler Ortsteil sind heute personell gut aufgestellt. „Wir haben 27 Aktive“, berichtet Wehrleiter Carsten Peters. Die Jugendwehr zähle acht Mitglieder, schildert Jugendwart Stephan Peters. „Die Zahl ist in den vergangenen acht Jahren nahezu konstant geblieben, auch wenn wir die Älteren an die aktive Truppe abgeben“, fügt er hinzu.
Für „Nachschub“ sorge die Floriangruppe, die es seit drei Jahren gibt und die von Claudia Müller und Annemarie Blobel betreut werden. Diese zählt derzeit 18 Mitglieder, nicht nur in Langenapel wohnen. „Die Kinder kommen auch aus den umliegenden Dörfern und sogar aus Salzwedel, weil der Bedarf da ist“, fügt Claudia Müller hinzu. Das eigene Ausbilden lohne sich durchaus, ist sich Stephan Peters sicher. Etwa die Hälfte des Nachwuchses bleibe der Wehr treu, davon rund 30 Prozent in Langenapel.
Beim Fest werden die Jüngeren übrigens ihr Können zeigen. Die Jugendwehr-Mitglieder wollen sich mit den Aktiven messen, die Kinder ihre Stafette zeigen. „Die Kleinen gucken bei den Großen. Das spornt an“, weiß Claudia Müller.
Für die Jüngsten gibt es am Sonnabend, 31. August, noch mit der Springburg und dem Schminken weitere Angebote.