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Feuerwehr Wenige Aktive sind tagsüber verfügbar

Die Salzwedeler Feuerwehr ist gut aufgestellt. Problematisch ist die Zahl der tagsüber verfügbaren Aktiven und der Atemschutzgeräteträger.

Von Uta Elste 25.02.2019, 05:00

Salzwedel l Am Ende eines Jahres, das vor allem durch viele Wochen ohne Regen geprägt war, bilanzierte Salzwedels Ortswehrleiter Mario Müller für die Aktiven der Kernstadt insgesamt 210 Einsätze - 44 weniger als im Jahr zuvor. „Kurios - ist aber so“, stellte der Feuerwehrchef während der Jahres-hauptversammlung fest. Die Trockenheit habe die Salzwedeler Aktiven nicht so gefordert wie die Kollegen anderswo.

Die 210 Einsätze ergeben für die Statistik 2569 Stunden. Dazu kommen weitere 2426 Stunden, die die Brandbekämpfer der Hansestadt in ihre Aus- und Weiterbildung investierten. Insgesamt also 4995 ehrenamtliche Stunden, wofür den Aktiven ausdrücklich gedankt wurde - von ihrem Chef Mario Müller ebenso wie von Bürgermeisterin Sabine Blümel, die ausdrücklich betonte, dass dieser Dank allen Ortswehren der Stadt gelte. Einem lag ein Dankeschön besonders am Herzen: Vize-Wehrleiter Karsten Jürgens lobte den Einsatz und das Engagement der Aktiven, die im Februar 2018 beim Brand in Kricheldorf mit dabei waren.

Aktuell verfügt die Salzwedler Feuerwehr über 52 Aktive, darunter 10 Frauen. Zwar seien im vergangenen Jahr drei Aktive ausgeschieden, aber durch Neuzugänge konnte ein Zuwachs von fünf Kameraden verbucht werden. Doch Mario Müller hatte nach der guten gleich die schlechte Nachricht parat: Tagsüber sind von den 52 gerade 15 Aktive verfügbar. Mario Müller appellierte daher an alle Mitglieder anderer Wehren, im Gerätehaus an der Brückenstraße vorzusprechen, wenn sie ihren Wohnsitz oder Arbeitsplatz in die Hansestadt verlegen.

17 Aktive haben die Ausbildung als Atemschutz-geräteträger abgeschlossen, „das ist auch zuwenig“, schätzte der Ortswehrleiter ein. Vor allem an die Adresse der jungen Aktiven richtete Müller daher die Bitte, die entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Denn bei vielen Einsätzen komme es gerade auf die Atemschutzgeräteträger an.

In Sachen Technik sei die Salzwedeler Wehr ebenfalls gut aufgestellt, schätzte der Wehrleiter ein. Anlass zur Sorge geben jedoch der Dienstwagen der Gerätewarte und der Mannschaftstransportwagen, bei denen aufgrund des Alters zunehmend Reparaturen erforderlich werden. Die zentrale Bewirtschaftung stehe weiterhin für die gesamte Stadtwehr im Fokus, betonte Mario Müller, um die Ortswehren weiter zu entlasten.

Grund zur Freude gibt die Entwicklung in der Jugendwehr. 16 Mädchen und Jungen treffen sich regelmäßig, um die Grundlagen für die Arbeit in der Feuerwehr zu erlernen. Jugendwart Kevin Koschwitz kündigte am Freitag weiteren Zuwachs an: Zwei neue Mitglieder werden demnächst mit dabei sein, zwei weitere haben ihren Eintritt angekündigt.

Auf gutem Weg ist auch der Förderverein der Salzwedeler Feuerwehr, berichtete dessen Vorsitzender Baldur Berg. 24 Mitglieder engagieren sich derzeit für die Unterstützung der Brandbekämpfer, dazu kommen 28 fördernde Mitglieder. Über den Verein werde etwa die Frauentagsfeier organisiert, ebenso weitere Veranstaltungen. Darüber hinaus werde sich der Förderverein um neue Wanderpokale kümmern, da die bisherigen nun nicht mehr „wandern“, kündigte Baldur Berg schmunzelnd an. Der Chef des Fördervereins dankte den Einwohnern der Stadt, die „ihre“ Wehr unterstützen, vor allem aber noch einmal jenem anonymen Spender, der 1600 Euro zur Verfügung gestellt hatte. Davon konnte der Jugendwehr eine Wettkampfausrüstung zur Verfügung gestellt werden. Auch in diesem Jahr seien bereits Spenden für die Feuerwehr eingetroffen. Davon solle unter anderem Dienstkleidung für die Jugendwehr angeschafft werden.