1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Regen verhindert Getreideernte

Freilichtmuseum Regen verhindert Getreideernte

Nasses Getreide droht zu verderben: Deshalb musste die historische Ernte im Freilichtmuseum Diesdorf zum zweiten Mal abgesagt werden.

Von Anke Pelczarski 03.08.2020, 03:00

Diesdorf l Auch der zweite Versuch, die Getreideernte wie vor 100 Jahren im Freilichtmuseum Diesdorf einzubringen, ist fehlgeschlagen. Am Sonntagmorgen öffnete der Himmel seine Schleusen, so dass die Vorführung der Heimatverbundenen aus der Region Dähre wie bereits am 26. Juli leider nicht möglich war.

„Nasses Getreide geht nicht abzumähen. Das schadet den Sensen“, sagte Torsten Barthel, einer der Initiatoren. Zudem würden die historischen Maschinen, die ebenfalls eingesetzt werden, leiden, wenn sie bei solchen Bedingungen in Betrieb gehen würden, ergänzte Mitstreiter Uwe Körner.

„Landwirtschaft ist Arbeiten unter freiem Himmel. Da haben wir leider keinen Einfluss darauf“, bedauerte auch Uta Barthel, dass interessierten Besuchern leider nichts gezeigt werden konnte. Für die Kinder, die dennoch mit Eltern oder Großeltern vorbeischauten, hatte sie aber Informationen über verschiedene Getreidesorten parat. Auch die Funktionsweise historischer Erntegeräte wurde erklärt.

Einen dritten Versuch der Ernte mit Öffentlichkeit werde es nicht geben, sagte Torsten Barthel. „Wir werden mähen, wenn es trocken ist. Denn das Getreide benötigen wir, damit wir am 3. Oktober beim Erntefest zeigen können, wie es weiter verarbeitet wird“, blickte er voraus und ergänzte, dass kurzfristig zugepackt werde. Die Heimatverbundenen wollen bei der Oktober-Veranstaltung auf eine gute Qualität zurückgreifen und nicht die Gefahr eingehen, dass das Getreide bis dahin verschimmelt. Denn das könne passieren, wenn Halme samt Ähren im nassen Zustand geerntet würden.

Nach dem Getreide wollen die Männer und Frauen Kartoffeln ernten. Wie das vor 100 Jahren passierte, können Neugierige am Sonntag, 30. August, miterleben. 22 bunte Sorten, macht Uta Barthel neugierig, wollen aus dem Boden geholt werden. Die Heimatverbundenen hoffen, dass der Wettergott dann mit ihnen ein Einsehen hat und auch den Besuchern eine Chance bietet, das uralte Handwerk bei Trockenheit miterleben zu können.