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Winterdienst Glatteis sorgt für Frust

Salzwedeler diskutierten im sozialen Netzwerk Facebook über den Winterdienst um und in Salzwedel. Verwaltungen weisen Kritik zurück.

Von Dan Tebel 19.01.2016, 02:00

Salzwedel l In der öffentlichen Facebookgruppe „Meine Stadt Salzwedel“ ist vor einigen Tagen eine Diskussion zum Winterdienst auf den Straßen rund um das Salzwedeler Stadtgebiet sowie im Altmarkkreis entbrannt. Tenor der Debatte: Um und in Salzwedel werden Schnee und Eis zumindest streckenweise gar nicht oder nur nachlässig geräumt. Nutzer fragten sich, wer für den Winterdienst auf welchen Straßen zuständig ist und warum mancherorts anscheinend überhaupt keine Streuung erfolgte.

Auf Nachfrage der Volksstimme erklärte Stadtsprecher Andreas Köhler: „Der Bauhof der Hansestadt Salzwedel ist täglich dabei, die Straßen freizuräumen und Glatteis zu entschärfen.“ Diese Arbeit könne nicht sofort und in „Minutenschnelle“ erledigt werden. Auf acht unterschiedlichen Touren werde geräumt.

Beim Streuen und Schieben würden dabei Prioritäten gesetzt: „Kreuzungsbereiche, Tunnel und Steigungen sind im besonderen Fokus der Räumdienste“, sagte Köhler. Kritik am Winterdienst der Stadt wies Köhler zurück: „Die Räumpläne sind eingehalten worden und werden auch in den kommenden Tagen ordnungsgemäß abgearbeitet, sachliche Hinweise sind jedoch immer willkommen“, sagte er. Je nach Wetterlage werde frühzeitig entschieden, welche Fahrzeuge wann losfahren, teilte Köhler zur Organisation mit. Der Stadtsprecher appelliert an die Autofahrer, sich den winterlichen Verhältnisse trotzdem anzupassen.

Der der Stadt unterstellte Bauhof zeigt sich unterdessen gut vorbereitet auf die jüngste Frostperiode. Mitte vergangener Woche wurden zwei Silos mit jeweils 35 Tonnen Streusalz aufgefüllt. Speditionsfahrer Gilbert Reinhardt brachte 26,5 Tonnen Streugut für das erste Silo und musste einige Zeit warten, bis das Material aus dem Tanklastzug in das Behältnis gepumpt wurde. Im Steinsalzwerk Braunschweig-Lüneburg in Grasleben wird das Salz abgebaut und gelagert. Das Bergwerk gehört esco, eine Tochtergesellschaft der K+S AG. „Pures Salz zu streuen ist verboten, daher wurde das Salz mit einem Auftaumittel vermischt“, erklärte der Lkw-Fahrer aus Morsleben im Landkreis Börde.

Auch Kreissprecherin Birgit Eurich sieht mögliche Probleme auf Kreisstraßen nicht in der Organisation des Winterdienstes begründet: „Die Räumung der Straßen wurde bisher täglich vorgenommen“, sagte sie. Durch dauerhaften Schneefall sowie kurze Tau- und Frostperioden werde der Winterdiensteinsatz aber erschwert. Die unter diesen Bedingungen entstehende Oberflächenstruktur des Eises führe dazu, dass das Auftausalz in der Tiefe nicht mehr ausreichend wirke. In solchen Situationen sei ein längerer Zeitraum notwendig, um Schnee und Eis zu zersetzen.