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Hohenlangenbeck: Ein ganzes Dorf feiert

17.09.2012, 10:43

Hohenlangenbeck hat am Wochenende sein 900-jähriges Jubiläum gefeiert. Hunderte Menschen besuchten den kleinen Ort und konnten ein vielfältiges Programm erleben und viel Spaß haben.

Hohenlangenbeck l Die Plätze im Festzelt reichten am Sonnabend nicht mehr aus. Schnell mussten neue Bänke geholt werden. 68 Menschen leben in Hohenlangenbeck. Mehr als 400 Menschen waren zu dem Festakt gekommen. "Mit ganz so viel hatten wir nicht gerechnet", sagte Mit-Organisatorin Gesine Thomas. Hohenlangenbeck feierte seine urkundliche Ersterwähnung vor 900 Jahren.

Gespannt lauschten die Gäste, als Gesine Thomas ihnen von der Geschichte des Ortes erzählte. Wie die Einwohner zum Beispiel vor dem Krieg Geld für eine eigene Schule sammelten. "Ich weiß heute mehr über Hohenlangenbeck als über den Ort, wo ich aufgewachsen bin", sagte sie.

Vor dem Festzelt staute es sich anschließend, jeder versuchte, ein günstiges Plätzchen zu bekommen. Denn die Kinder der Kuhfelder Grundschule zeigten ein Stück lebendige Geschichte - "up Platt" - wie es sich versteht.

Henry Pakebusch spielte den Lehrer (Köster), Emely Wiewall dessen Frau. Mit witzigen Dialogen und viel Talent hatten die neun jungen Darsteller von Lehrerin Sigrun Förster das Zelt schnell in ihrer Hand. So auch, als Henry mit dem Stock den Kindern andeutungsweise den Hintern versohlte. "Sie sind mit viel Energie bei der Sache", lobte Sigrun Förster.

Dieses Lob hatte Landrat Michael Ziche auch für die Einwohner Hohenlangenbecks mitgebracht. Er beglückwünschte sie zu ihrer intakten Dorfgemeinschaft.

Auch für Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Christiane Lüdemann war der Besuch Ehrensache. Schließlich war sie als Mädchen öfters in dem Ort - bei ihrer Cousine. "Ich habe hier viel ausgeheckt und angestellt", sagte Christiane Lüdemann lächelnd.

Der Kuhfelder Männerchor überbrachte singend seine Glückwünsche. Kuhfeldes stellvertretender Bürgermeister Günther Serien moderierte den Abend. Er dankte vor allem dem Organisationskomitee: Lieselotte Zimmermann,Otto-Hans Brandt, Eva-Maria Scharrenberg, Inge Dobberstein, Gesine Thomas und Erhard Hartwig. Nach dem Festakt wurden die neue Sagentafel eingeweiht und eine Ausstellung zur Ortsgeschichte eröffnet. Die Partyband Village Boys spielte zum Tanz. Bis spät in die Nacht feierten die Hohenlangenbecker.

Verein hält Kirche in Schuss

Am Nachmittag hatte Pfarrer Matthias Friske in einer Ansprache die Bedeutung der Kirche für den Ort herausgestellt. "Sie ist mit Abstand das älteste Gebäude von Hohenlangenbeck", sagte er. Zudem zeige sich an ihr, dass in allen Zeiten viel an ihr gebaut worden ist. "Das ist ein Zeichen, dass der Glaube den Menschen hier wichtig ist", so Friske. Der Förderverein hat gerade erst die Deckenmalereien wieder auffrischen lassen.

Am gestrigen Sonntag präsentierten sich auf der Wiese bei der Kirche die Vereine des Ortes und der Gemeinde Kuhfelde. Die Landfrauen hatten fleißig Kuchen gebacken und boten ihn den Besuchern an. Ihre Vorsitzende Monika Rosenberg saß unterdessen vor dem Zelt und schmückte Kinder mit ihren Schminkkünsten.

Die Feuerwehren der Umgebung zeigten alte Technik. Die Kinder konnten Bogenschießen lernen. Die Kuhfelder Angler zeigten, wie eine Angel ausgeworfen wird und die Fußballer hatten eine Torwand aufgestellt. Bei der Schützengilde Kuhfelde konnten die Kinder am Glücksrad drehen und die größeren sich am Nagelbrett probieren. Im Zelt spielten Scheres Straßenmusikanten. Sehr zum Spaß der jungen Besucher machten zwei Ponys ihre Runden auf dem Platz.

Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter den Hohenlangenbeckern. Und eine spannende Zeit vor ihnen: "Lasst uns gemeinsam eine neue Seite im Buch der Jahrhunderte aufschlagen", sagte Gesine Thomas während des Festaktes.