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Im Arendsee Tauchroboter Sea Cat scannt Seeboden

Experten haben den Grund des Arendsees erforscht. Die Daten werden nun ausgewertet.

Von Helga Räßler 25.11.2020, 00:01

Arendsee l Hügellandschaften, Bauwerke und jede Menge untergegangene Boote sind auf dem Grund des Arendsees versteckt. Entdeckt jetzt vom Tauchroboter Sea Cat der Bremer Atlas-Elektronik. Das zirka drei Meter lange Gefährt drehte jüngst 20 Unterwasserrunden im See. Dabei war er jeweils zwischen 30 Minuten und drei Stunden im Einsatz. „Je nachdem, wie wir ihn programmiert haben“, erklärte Teamchef Jörg Kalwa. Für eine Vermessung, auch Scannen genannt, der ganzen Seebodenfläche sind seinen Worten nach auf jeden Fall drei Stunden nötig. „Dann fährt der Roboter Bahn für Bahn über dem Sediment ab“, beschreibt Jörg Kalwa.

Er war zum zweiten Mal in diesem Jahr (das erste Mal Ende Januar 2020) mit seinen Experten am Arendsee, um mit der neuen Technik Aufnahmen vom Seeboden und seiner Struktur zu liefern. Den Auftrag gab das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle. „Aber diesmal haben wir den Roboter optimiert, er ist um einen Spezialsensor in der Mitte verlängert, der noch genauere Daten als bisher liefert“, betonte Kalwa. Die Auflösung der Aufnahmen sei um ein Vielfaches höher und besser. So seien jede Menge Hügel gesichtet worden, unter denen Unterwasserbauten vermutet werden. Diese Funde deckten sich mit den von den Arendseern Tauchern gemachten Funden beziehungsweise Beobachtungen, die die Hallenser Archäologen auch schon im Blick haben. Die Rede ist unter anderem von einer Warthe, einem befestigten Weg oder einer sogenannten Ringwallanlage. Auch die steilen Abbrüche des Untergrunds sind im Blickfeld der Akteure.

Genauer wollten aber weder Kalwa noch Hans-Henning Schindler vom Tauchclub werden. „Diese Auswertung erfolgt ausschließlich durch die Fachleute im Landesamt“, so Kalwa. Er und seine Mitstreiter sichteten aber an den Computerbildschirmen im Vereinsheim der Arendseer Taucher die superscharfen Fotos aus der Tiefe. Diese schaute sich auch Hans-Henning Schindler genau an. Nachgelesen werden könne das dann vielleicht schon in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift für Archäologie, deutete Hans-Henning Schindler an.