Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Hans-Jochen-Winkel in Bonese Junge Bäume sollen Wälder erneuern helfen
Die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Hans-Jochen-Winkel haben Nachholbedarf bei der Walderneuerung. Darauf wies sie Forstamtsleiter Helmut Jachalke während der Jahreshauptversammlung hin.
Bonese l Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Hans-Jochen-Winkel zählt derzeit 844 Mitglieder, die 5875 Hektar Fläche einbringen. Im Jahr zuvor seien es 834 Mitglieder mit 5914 Hektar Fläche gewesen, sagte Walter Faescke, Vorsitzender der FBG, am Freitagabend während der Mitgliederversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Bonese. Er berichtete über stabile Preise, die im Vorjahr für den Holzverkauf erzielt werden konnten. "War ursprünglich ein Holzeinschlag von 18350 Festmetern geplant, so haben wir 29411 Festmeter erreicht, so viel wie noch nie seit der Gründung im Jahr 1991", sagte er. Diese Erhöhung habe sich durch das Aufarbeiten von Schneebruchflächen ergeben, begründete er. Für das laufende Jahr sei ein Verkauf von 19553 Festmetern Holz geplant, die über die Forstwirtschaftliche Vereinigung Altmark abgerechnet werden. Walter Faescke dankte nicht nur den dortigen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit, sondern auch dem Betreuungsforstamt Westliche Altmark, mit dem es einen Kooperationsvertrag gebe. "Ohne die gute fachliche Betreuung wären die Aufgaben nicht zu lösen", sagte der Vorsitzende.
Gearbeitet werde noch am Wiederaufbau von 20 Hektar Fläche, die im Jahr 2010 aufrgund des Großwaldbrandes bei Bombeck vernichtet worden seien. Dies solle im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Ein angebotener Motorsägenlehrgang sei von den teilnehmenden Mitgliedern Anfang des Jahres erfolgreich abgeschlossen worden. Für das Jahr 2013 gebe es bereits Anmeldungen. "Mehr als einen Lehrgang kriegen wir leider nicht pro Jahr", informierte Walter Faescke.
Er verwies darauf, dass noch nicht alle Mitglieder die aktuellen Eigentumsnachweise eingereicht hätten. "Die Versicherung zahlt im Schadensfall nur, wenn der Grundbuchauszug vorliegt", machte der Vorsitzende deutlich.
Kassenwartin Elke Sültmann berichtete, dass im Vorjahr mit dem Holzverkauf gut eine Million Euro eingenommen worden sei. Die Beitragskassierung laufe noch nicht so wie erwünscht. 38 Mahnungen mussten verschickt werden. "Der letzte Beitrag fürs Vorjahr ist endlich im Februar dieses Jahres auf unserem Konto gewesen", erklärte sie. Aufgrund des Nicht-Zahlens würden für alle Waldbesitzer unnötige Kosten entstehen. Als problematisch hätte sich die Zustellung der Rechnungen und der Einladungen durch geänderte Adressen erwiesen. "Die Post hat die Briefe zurückgeschickt, auch wenn sie eigentlich wusste, an wen das Schreiben gehen sollte. Aber die Anschrift war nicht richtig", merkte Elke Sültmann an. Sie bat die Mitglieder, ihr Veränderungen der Adressen unverzüglich mitzuteilen.
Kassenprüfer schlagen Entlastung des Vorstandes vor
Die Mitglieder befanden während der Jahreshauptversammlung über den Ausschluss eines Mitgliedes. Dieses hätte sich nicht an die Satzung gehalten und eigenmächtig Holz eingeschlagen, ohne dass dies vertraglich mit der FBG abgestimmt gewesen sei, hieß es. Der Ausschluss wurde einstimmig beschlossen.
Kassenprüfer Holger Neuschulz aus Holzhausen, der das Zahlenwerk gemeinsam mit Heinz Borchert aus Diesdorf geprüft hatte, bestätigte einen ordentlichen Umgang mit den Geldern. Die Anwesenden entlasteten den Vorstand. Da Holger Neuschulz nach zwei Jahren aus dem Ehrenamt ausschied, wurde Christian Nieber aus Groß Bierstedt als Nachfolger gewählt.
Mitgliedschaft bringt Vorteile
Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark, verwies auf die Vorteile der Mitgliedschaft in der FBG. Die Holzvermarktung erfolge gemeinsam. Deshalb könnten schon seit Jahren gute Preise erzielt werden. Der Vorstand schließe Verträge, die über einen längeren Zeitraum die gleichen Erlöse garantieren.
Er zeigte jedoch auch ein Manko in der FBG auf: Es gebe nur einen sehr geringen Anteil an Jungbeständen, die zwischen 0 und 20 Jahren alt sind. Dafür gebe es überproportional große Bestände von Bäumen, die 100 Jahre und älter seien. "Die Kiefer sollte um die 100 Jahre sein, wenn sie geerntet wird. Wird sie älter, droht Stockfäule. Dann ist das Holz nicht mehr so viel wert", machte er deutlich. Er bat die Eigentümer, sich mit der Thematik Walderneuerung auseinanderzusetzen. Jachalke zeigte verschiedene Möglichkeiten dafür auf.