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Pfadfinder, Wellensittiche und Rhönradturnen Jüngster Schiedsrichter kommt aus Salzwedel

Von Christina Bendigs 15.08.2012, 05:24

Er ist gerade mal 14 Jahre alt und damit der jüngste Wettkampfrichter im Rhönradturnen in Sachsen-Anhalt. Johannes Schulze aus Salzwedel hat vor dem Sommer die Ausbildung absolviert.

Salzwedel l Ein voller Terminkalender ist für den 14-jährigen Johannes Schulze aus Salzwedel nicht ungewöhnlich. Neben dem Unterricht an der Jeetzeschule besucht er alle zwei Wochen eine Pfadfindergruppe, trainiert im Turnverein Friedrich-Ludwig-Jahn Rhönradturnen, reitet gern, fährt viel Fahrrad, kümmert sich um seine Wellensittiche Lisa und Otto und trifft sich mit Freunden. Sein Engagement im Sportverein geht weit über das eines einfachen Mitgliedes hinaus, obwohl er erst 14 Jahre alt ist. Nicht nur, dass der Johannes bereits die Ausbildung zum Sportassistenten absolviert hat und die Übungsleiter von Kindersportgruppen unterstützt. Er ist auch der jüngste Wettkampfrichter für Rhönradturnen des Landes Sachsen-Anhalt. Die Ausbildung hat er vor den Sommerferien absolviert - gemeinsam mit seinem Vater, der ihn darauf gebracht habe. "Er hat mich gefragt, ob ich mitmachen möchte. Und mir hat es Spaß gemacht", erzählt Johannes im Volksstimme-Gespräch. Eine weibliche Kollegin, die aus Magdeburg kommt und noch einige Wochen jünger ist, hat er auch. "Ich bin der Jüngste, und sie ist die Jüngste", betont Johannes.

Zum Rhönradturnen kam Johannes Schulze, als er etwa acht Jahre alt war. Als Geräteturner sollte er damals durch ein Rhönrad springen. "Ich wollte es selbst ausprobieren, und es hat mir so gut gefallen, dass ich seitdem Rhönrad turne", erinnert er sich. Die Freude an diesem Sport hat sich Johannes bewahrt. Es werde nie langweilig, begründet er, denn es gebe immer wieder neue Übungen, die er sich erarbeiten kann. "Es ist zwar schwierig, die Elemente einzuüben", räumt er ein, "aber man probiert immer wieder etwas Neues aus."

Turnerisch bereitet sich Johannes schon auf die Kategorie L6 vor - jene Klasse, die er neben der Kategorie L5 mit seiner im Juni erworbenen Lizenz als Spiralkampfrichter auch bewerten darf. Sie beinhaltet viele freie Drehungen, bei denen er sich nur mit den Füßen in den Halterungen festhält. Ob das auch ein wenig gefährlich ist? Nichtwirklich, sagt Johannes. Denn: "Ich kann ja schnell überkopf aussteigen." Und notfalls stehe sein Vater und Trainer Hagen Schulze den jungen Breitensportlern zur Seite. Johannes Schulze: "Er sichert uns auch alle, damit man nicht schlimm stürzt." Das Training findet einmal pro Woche montags statt. Zu Hause übt sich Johannes auch im Kraftsport, unter anderem im Bauchmuskeltraining.

Nachwuchssportler bei Landesbestenermittlung

Sportlich sieht sich Johannes Schulze als Breitensportler, auch wenn er stolz ist, bei der Landesbestenermittlung dabeigewesen zu sein. Als Wettkampfrichter will er sich aber auf jeden Fall noch weiterentwickeln. Allerdings kann er weitere Ausbildungen erst mit 18Jahren beginnen. Solange bleibt ihm Gelegenheit, seine Fähigkeiten zu schulen. Unter anderem will er gemeinsam mit seinem Vater zum Norddeutschen Pokal im Rhönradturnen fahren, um seine Bewertungsfähigkeiten zu üben. Der Vergleich mit anderen Schiedsrichtern sei da hilfreich.