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Straßenbau „Kein kompletter Neubau für B 190n“

Der Bürgerinitiative (BI)Westliche Altmark fehlt bei der aktuellen Diskussion um die Bundesstraße 190n ein wichtiger Punkt - der Trassenverlauf.

Von Antje Mewes 27.11.2016, 16:18

Salzwedel l Die BI Westliche Altmark stehe dafür, dass die B 190n schnellstmöglich umgesetzt wird, betonte BI-Vorsitzender Werner von dem Knesebeck. Darin seien sich die Mitglieder mit Politik und Wirtschaft einig. Was ihnen allerdings Sorge bereitet, ist das Abweichen von einer Planung, die seinerzeit von der Politik unterstützt worden sei, und zwar der Ausbau auf den vorhandenen Bundesstraßen. „Jetzt soll weitestgehend parallel zur Bundesstraße 190 eine neue dreispurige Straße von Salzwedel bis Seehausen gebaut und westlich weiterführend südlich von Salzwedel als kompletter Neubau geführt werden“, erklärte von dem Knesebeck in einem Pressegespräch.

Dass der IHK-Vizepräsident Adolf Fehse bei einer Demo in Arendsee eine zügige Umsetzung dieser Planung gefordert habe, um heimischen Unternehmen eine Infrastruktur zu bieten, die die Region Wirtschaftlich voranbringe, sei zu „kurz gesprungen“, findet von dem Knesebeck. „Auch touristische und landwirtschaftliche Betriebe sind Unternehmen“, erklärt er. Zudem dürfe ein kompletter Neubau „schon aus ökologischen Gründen kaum zeitnah möglich sein.“

Damit sei nicht nur das Zerschneiden des Grünen Bandes zwischen Salzwedel und Bad Bodenteich auf einer Länge von rund 32 Kilometern gemeint. „Sondern auch jene Flächen zwischen Salzwedel und Seehausen, die betroffen wären“, sagte er. Politiker, die sich anfangs für eine Nutzung der vorhandenen Bundesstraßen stark gemacht hätten, würden jetzt nur noch „schwammig von der Bundesstraße 190n“ sprechen. Aus Sicht der BI verspreche „einzig das Nutzen des vorhandenen Straßenkorridors zwischen Seehausen und Salzwedel eine schnelle und auch finanzierbare Umsetzung“, so von dem Knesebeck.

Obwohl momentan, trotz einer Aufstufung der B 190n im Bundesverkehrswegeplan in den „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“, nicht klar sei, wann mit dem Bau begonnen werde könne, wollen die BI-Mitglieder an der Trassen-Diskussion dran bleiben. Auch wenn ein Baurecht erst ab 2030 bestehe, könne das Land vorher mit den Planungen beginnen.

Deshalb müssten sich der IHK-Vizepräsident, Salzwedel Bürgermeisterin Sabine Blümel (parteilos) und Landrat Michael Ziche (CDU) für die, nach Meinung der BI, „bessere, weil, schnell und problemlos umsetzbare Variante“ einsetzen, fordern von dem Knesebeck und seine Mitstreiter.

Der Landrat hatte, auf das Thema angesprochen, schon mehrfach geäußert, dass die Trassenführung momentan außen vor sei und es vorrangig darum gehe, dass die Querspange zwischen den Autobahnen A 14 und A 39 in den vordringlichen Bedarf des Verkehrswegeplans kommt und der sogenannte Hosenträger komplett und vor 2030 realisiert wird.

Mit dem Verlauf und der Ausführung der neuen Straße würden sich zu gegebener Zeit Experten befassen und die günstigste Variante für Mensch und Umwelt herausarbeiten. Er verwies darauf, dass die Kreistagsresolution von 2010 gelte, die besagt auf vorhandenen Straßen zu bauen.