1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Austausch mit Charité über Telemedizin

KrankenversorgungAustausch mit Charité über Telemedizin

Bessere Notfallversorgung für Schlaganfallpatienten im Altmark-Klinikum in Gardelegen.

Von Antje Mewes 18.01.2019, 18:36

Gardelegen l Patienten mit Schlaganfällen und anderen neurologischen Erkrankungen erhalten künftig eine bessere Notfallversorgung. In der Klinik für Innere Medizin des Altmark-Klinikums Gardelegen ist in Kooperation mit der Neurologie des Salus-Fachklinikums Uchtspringe eine akutneurologische Behandlungseinheit mit sechs Betten eingerichtet worden, informiert die Sprecherin der Salus-Altmark-Holding, Franka Petzke. Sie wird von den Ober- und Fachärzten Olga Krieger und Dr. med. Dirk Berfelde geführt. Dabei soll es über die Telemedizin eine enge Zusammenarbeit mit der Charité – Universitätsmedizin in Berlin geben. „Dadurch ist ein Rund-um-die-Uhr-Telekonsildienst auf höchstem Facharzt-Standard gewährleistet, der insbesondere die Bereitschaftsdienste absichert“, erklärt Petzke. Es seien Voraussetzungen für die engmaschige Betreuung der Patienten an Wochenenden und Feiertagen geschaffen worden, ergänzt sie. Mit der telemedizinischen Kooperation würden zudem das konsequente Qualitätsmanagement sowie die fachspezifischen Fortbildungen in der Altmark unterstützt.

„Akute neurologische Erkrankungen wie der Schlaganfall sind potenziell lebensgefährlich. Um bleibende Schäden oder gar den Tod zu verhindern, ist ein schnellstmöglicher Behandlungsbeginn notwendig“, erklärt der Neurologe Dirk Berfelde das enge Zeitfenster nach einem Schlaganfall. Je früher die Therapie einsetze, um so besser seien die Chancen auf Rehabilitation und Erhalt von Lebensqualität. Voraussetzung für eine zügige und adäquate Behandlung sei eine fundierte fachärztliche Diagnostik, die über den neuen Telekonsildienst der Charité rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr gesichert sei. So könne jederzeit fundiert und schnell entschieden werden, ob vor Ort behandelt werden kann oder der Patient umgehend in ein spezialisiertes Zentrum verlegt werden muss, erklärt Dr. Berfelde.

„Akute neurologische Symptome wie Lähmungen, Sprach- und Bewusstseinsstörungen lassen sich audiovisuell gut beurteilen“, sagt Professor Heinrich Audebert von der Charité. Auch Untersuchungsergebnisse von Computertomographen und ähnlichen Geräten könnten sehr gut digital an die Experten übermittelt werden. Geplant sei, dass künftig auch Daten der Elektroenzepholographie (EEG) telemedizinisch ausgewertet werden.