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Landwirtschaft Kühle Tage im April helfen: Landwirte rund um den Arendsee hoffen aber auf noch mehr Regen

Die Region Arendsee war in den vergangenen Jahren besonders stark von der Trockenheit betroffen. Die jüngsten Monate sorgen in der Landwirtschaft wieder für mehr Optimismus.

Von Christian Ziems Aktualisiert: 23.4.2021, 10:42
Auf den Flächen von der Thielbeerer Chaussee aus gesehen in Richtung Seeadler-Tankstelle (Hintergrund) wächst Triticale.
Auf den Flächen von der Thielbeerer Chaussee aus gesehen in Richtung Seeadler-Tankstelle (Hintergrund) wächst Triticale. Foto: Christian Ziems

Arendsee. Die Frühjahrsarbeit besteht derzeit unter anderem darin, Mais zu drillen. Andere Pflanzen wie zum Beispiel Erbsen sind bei der Landwirtschaftsgesellschaft Arendsee bereits im Boden. Geschäftsführer Rolf Lehmann hat einen Großteil der alljährlich nötigen Schreibtischarbeit erledigt und ist nun viel auf den Feldern unterwegs, um gemeinsam mit den Mitarbeitern schnell entscheiden sowie handeln zu können. Der Betrieb hat sich im vergangenen Jahr von den Milchkühen getrennt. Die Konzentration liegt auf der Bewirtschaftung von Feldern. Und dabei geht es auch darum, viel vor Ort zu sehen. „Mit der modernen Technik allein geht es nicht“, ist der Geschäftsführer überzeugt. Der Betrieb kümmert sich um rund 1500 Hektar Fläche. Auf knapp 1000 Hektar wachsen verschiedene Feldfrüchte. Dazu gehören Getreidesorten wie Triticale – eine Mischung aus Weizen und Roggen. Mais soll ebenfalls wachsen, es gibt Abnehmer für Biogasanlagen. Die Größenordnung hält sich aber in Grenzen. Das Unternehmen achtet auf die Fruchtfolge, um die Böden nicht über Gebühr zu belasten. „So habe ich es gelernt“, macht der Landwirt deutlich.

Neue Blühstreifen werden angelegt

500 Hektar werden als Grünfläche genutzt. Der Bedarf an Heu ist da. Gespräche mit Kaufinteressenten wurden bereits geführt. Hinzu kommen noch einige wenige Brachflächen sowie Stellen, an denen gezielt Blühstreifen angelegt werden. Damit will die Landwirtschaftsgesellschaft die Natur-vielfalt fördern.

Ein ständiger Begleiter der alltäglichen Arbeit ist das Einschätzen der Wetterlage. Die trockenen Jahre sind am niedrigen Grundwasserspiegel weiter sichtbar. Rolf Lehmann registriert die Niederschlagsmengen für den Bereich Arendsee ganz genau. In den ersten vier Monaten waren es 155 Liter pro Quadratmeter. „Das ist ein normaler Wert“, schätzt der Geschäftsführer ein. Diese Menge an Regen reicht allerdings nicht aus, um die Verluste der vergangenen Jahren wieder auszugleichen. Dies ist am Arendsee sichtbar. Dort stieg der Wasserstand zwar, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Ein Indikator ist zudem der Graben, der vom Lindenpark kommend in die Blaue Perle fließt. Rolf Lehmann glaubt, dieser könnte in nächster Zeit wieder trocken werden. Denn tief in die Ackerböden kommt kaum noch Wasser. Niederschlag, der fällt, wird von den Pflanzen auf den Feldern benötigt. Die vielen kühlen Tage im April haben ihr Gutes, weil sie das Wachstum etwas bremsen.

Rolf Lehmann weiß natürlich, perfekt ist das Wetter wohl nie. „Es dürfte nur noch nachts regnen und zwar jeweils drei bei vier Liter pro Quadratmeter. Dann wären alle zufrieden“, meint der Landwirt mit einem Schmunzeln und hat zum Schluss des Gespräches noch einen Vergleichswert parat. Während des Regenjahres 2017 regnete es allein im Juli in der Region Arendsee 150 Liter. Also in etwa soviel wie in den ersten vier Monaten 2021.