Nach Kauf des ehemaligen Lyzeums erste Informationen / Dietrich von Gruben: Kunsthaus Salzwedel: Jede Idee, jede Meinung ist gefragt
Mindestens zwei Jahre wird es wohl dauern, bis das Kunsthaus Salzwedel fertig ist. Das schätzte Mäzen Dietrich von Gruben während einer Informationsveranstaltung im Salzwedeler Kulturhaus ein. Nach Abschluss des Kaufvertrages im April ging es gestern Abend um Ideen, Meinungen, Hinweise.
Salzwedel. "Es geht um Ihre Meinungen, Ihre Änderungen, Ihre Kritik", appellierte Die-trich von Gruben zu Beginn der Veranstaltung an die weit mehr als 100 Gäste. Man sei jetzt in der Konzeptionsphase, jede Idee, jeder Gedanke sei erlaubt.
Die Gornig GmbH, deren Geschäftsführer Dietrich von Gruben ist, hatte das ehemalige Lyzeum im April vom Hamburger Kaufmann Christian Ferdinand Isernhagen gekauft (die Volksstimme berichtete). Nunmehr ist geplant, das Gebäude als Kunsthaus Salzwedel in eine noch zu gründende Stiftung zu überführen. Der Kumstsammler Gus Kopriva will dafür Teile seiner Sammlung als Leihgabe zur Verfügung stellen (siehe nebenstehendes Interview).
Da das Projekt noch am Anfang stehe, sollten sich die Zuhörer auch nicht über etwaige Widersprüche in den Ausführungen wundern, fügte Die-trich von Gruben hinzu. Man wolle sich Zeit nehmen, um über die Ziele zu diskutieren und anschließend entscheiden, was machbar und umsetzbar ist.
Dass viel Arbeit und vor allem auch viel Geld in das künftige Kunsthaus fließen wird, davon vermittelten die Bilder, die als Diashow über eine Leinwand flimmerten, einen ersten Eindruck. Die Jahre des Leerstands haben dem markanten Gebäude schwer zugesetzt.
Doch der Geschäftsmann und Kunstmäzen ließ keinen Zweifel daran, dass sich Aufwand, Anstrengungen und vor allem Engagement der Salzwedeler Bürger lohnen werden. Keine Stadt in der näheren und weiteren Umgebung könne ein solches Kunsthaus aufweisen. Es werde die Hanse bereichern und auch den Wirtschaftsfaktor Tourismus stärken. Salzwedel erhalte einen internationalen Kristallisationspunkt und zugleich die Möglichkeit, viele Menschen, vor allem Schüler, an renommierte Kunst heranzuführen.
Das Kunsthaus solle zu anderen Einrichtungen in der Stadt, die sich der Kunst verschrieben haben, keine Konkurrenz sein. Vielmehr strebe man eine Partnerschaft an.
Dietrich von Gruben gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich die Einwohner durch das Kunsthaus mehr mit ihrer Stadt identifizieren, zumal die Verwirklichung auch eine aktive Bürgergesellschaft benötige. "Wir wollen Menschen, die sich mit ihrer Kompetenz einbringen", umriss von Gruben das Ziel einer Bürgerinitiative.
Über die Finanzierung des Kunsthauses können erst Aussagen getroffen werden, wenn es Gespräche mit Förderern und Sponsoren gegeben haben. Dietrich von Gruben erinnerte jedoch auch daran, dass viele kleine Beiträge ein Projekt entscheidend voranbringen können.
Mehr über die Informationsveranstaltung lesen Sie in einer unserer nächsten Ausgaben.