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Hagener Dorfgemeinschaft lud zum 13. Weihnachtsmarkt ein / Erstmals Angebot für Kinder Lied für den Bärtigen und Dudelsackklänge

Von Anke Pelczarski 27.11.2012, 02:23

Der mittlerweile 13. Weihnachtsmarkt in Hagen fand am Sonnabend statt. Hunderte Gäste kamen in den Ort, in dem gut 50 Menschen leben.

Hagen l "Aus Tradition sind wir so früh. Wir sind immer die Ersten mit unserem Weihnachtsmarkt", begründet der Hagener Holger Pakebusch den Termin am Sonnabend vor dem Totensonntag. Und er fügt hinzu, während er Bratwürste und Steaks auf dem Grill wendet: "Die Leute haben Lust auf Weihnachten. Das ist schon zu spüren."

Gemeinsam mit Jürgen Niemann, Annette Neuling-Kluge, Henner Kluge, Luise Weidl, Kerstin Krüger und seiner Frau Nicole organisiert Holger Pakebusch den kleinen, aber feinen Markt auf dem Hof Nr. 22. "Wir wollen keinen Gewinn machen, haben deshalb moderate Preise. Und wenn was übrig bleibt, dann investieren wir das Geld fürs Dorf. Wir bräuchten noch eine neue Bierzeltgarnitur", erzählt der Hagener.

Erstmals gibt es ein Angebot für Kinder. "Das fehlte uns irgendwie. Deshalb wollen wir es mal ausprobieren", berichtet die Mutti Michaela Dauenheimer, die mit Delia Bennua die jüngsten Besucher zum Bemalen von weihnachtlichen Holzfiguren und zum Basteln von Apfelmännchen einlädt. Die sechsjährige Rina Opava aus Siedentramm zeigt ihrem Papa Tino Preiß stolz den von ihr gestalteten Anhänger für den Baum. Horst Rossbund aus Ilmenau in Thüringen, ein Verwandter des Mädchens und derzeit zu Besuch, freut sich, wie die Kleine voller Begeisterung die Stifte führt. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass auf einem Bauernhof so ein gemütlicher Markt zu finden ist, mit viel Handarbeit. Das ist eine prima Einstimmung für Weihnachten", erzählt Horst Rossbund. Da gibt es Adventsgestecke, Brotaufstriche, Bascetta-Sterne, Ketten und mehr, aber auch gut erhaltenes Spielzeug, das die Kinder nicht mehr nutzen.

August Link aus Brewitz schaut sich interessiert um. "Hier auf dem Hof habe ich meine Kindheit verbracht", verrät der heute 70-Jährige. Seine Eltern hätten auf dem Hof gearbeitet, er unter anderem dabei geholfen, die Pferde zur Weide zu bringen. "Deshalb komme ich gern her zum Markt. Denn ab und zu trifft man doch noch einen, den man kennt", fügt er hinzu.

Plötzlich sind die Kinder ganz aufgeregt. Denn der Weihnachtsmann rollt mit einer Kutsche heran. Nicole Pakebusch verteilt rasch Liedzettel, damit jeder "Lasst uns froh und munter sein" mitsingen kann. Der Bärtige mischt sich unter die Besucher. Die Kleinen und auch die junggebliebenen Kinder freuen sich über die Gaben. "Es war gar nicht so leicht, einen Weihnachtsmann zu engagieren. Der zweite hat einen Tag zuvor abgesagt", verrät Holger Pakebusch. Doch auch Nr. Drei absolviert seinen Kurzbesuch bravorös. Und manch ein Kind legt seine Ängstlichkeit rasch ab, lässt sogar noch ein Bild mit dem Mann in Rot machen.

Plötzlich erklingt Dudelsack-Musik. Dimitar Jabs aus Tylsen hat sein Instrument mitgebracht und beginnt zu spielen. Ein Lied spielt er nur für den gebürtigen Hagener Manfred Koke sowie für Christina und Uwe Diercks. Das Ehepaar, das aus Hamburg stammt, lebt seit drei Jahren in Baars. "Das ist wie ein Traum für uns. Die lieben Menschen, die es in der Altmark gibt, haben es uns leicht gemacht, uns hier einzuleben", schildert sie überschwänglich. Und auch so ein kleiner Weihnachtsmarkt wie in Hagen sei eine ganz besondere Sache. Schließlich könne man ganz leicht mit anderen Leuten ins Gespräch kommen und neue kennenlernen.