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Nachgefragt Tiere sind keine Geschenke

Zur Weihnachtszeit passiert es manchmal, dass Tiere verschenkt werden. Was halten die Mitarbeiter im Tierheim Hoyersburg davon?

Von Tim Neumann 13.12.2018, 04:00

Hoyersburg l Auch wenn es verlockend klingt, seinen Lieben einen knuffigen Hund oder eine süße Katze zu Weihnachten zu schenken, geht dieser Schritt häufig nach hinten los. Tiere sind nun mal keine Legosteine oder Puppen, sondern Lebewesen und damit viel Arbeit. Eine Umtauschmöglichkeit für Bello und Samtpfote gibt es natürlich nicht. Häufig werden die Tiere zu anstrengend. Jährlich landen laut der Tierschutzstiftung Vier Pfoten tausende Vierbeiner in Tierheimen oder sogar auf der Straße.

Um tierische Weihnachtsgeschenke zu verhindern, gibt es im Tierheim in Hoyersburg eine Vermittlungssperre vom 20. Dezember bis zum 2. Januar. „Schon seit vielen Jahren handhaben wir das Problem auf diese Weise. Manche Leute ermutigen uns sogar dazu, die Vermittlungssperre zu erweitern“, weiß Tierheimleiterin Nancy Schulz.

Tierfreunde, die in der Weihnachtszeit einen Hund oder eine Katze kaufen möchten, können das Wunschtier reservieren und im neuen Jahr mitnehmen. So bliebe laut Schulz den Interessenten ein paar Tage Zeit, um sich zu informieren und die Entscheidung gegebenenfalls zu überdenken.

Leider passiert es dennoch häufig, dass Tiere nach wenigen Wochen oder Monaten zum Tierheim gebracht werden. „Tendenziell nehmen wir in der Ferienzeit am meisten auf. Dann sind es meistens junge Tiere, die den Besitzern zu aufwendig wurden“, erklärt die Tierheimleiterin. Dieses Jahr trifft es vor allem Hunde.

Insgesamt zählt das Tierheim in Hoyersburg gerade 15 Katzen und 12 Hunde. Für die Vierbeiner sind sieben Mitarbeiter verantwortlich. Dazu kommen noch viele Ehrenamtliche Helfer, die ein paar der Katzen und Hunde für ein paar Tage zuhause aufnehmen, wenn kein Platz mehr auf dem Gelände ist.

Das Tierheim hält auch Angebote für diejenigen bereit, die gerne ein Haustier hätten, aber vielleicht nicht genug Platz, Zeit oder Geld dafür haben: die Patenschaft. Katzenfreunde können als Schmusepate zu den Samtpfoten kommen, um sich mit den Tieren zu beschäftigen. Nancy Schulz verrät: „Für solche Leute sind wir dankbar. Die Katzen freuen sich immer, wenn sie jemanden haben.“

Wer gerne an die frische Luft geht und dabei noch etwas Gutes tun möchte, kann sich in Hoyersburg zum Gassigehen mit den dort anwesenden Hunden anmelden. Darüber hinaus steht Interessenten die Möglichkeit zur klassischen Patenschaft offen. Ab 5 Euro pro Monat können die Tiere vor Ort unterstützt werden. Statt eines Tieres könnte das ja vielleicht das nachhaltigere Weihnachtsgeschenk sein.