Ausstieg Nysmarkt 2016 ohne Werbegemeinschaft
Die Werbegemeinschaft wird den Nysmarkt 2016 nicht veranstalten. Beim Weihnachtsmarkt ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Salzwedel l Die Kürzung der städtischen Zuschüsse ist einfach zu drastisch: Die Salzwedeler Werbegemeinschaft will den Nysmarkt und möglicherweise auch den Weihnachtsmarkt im kommenden Jahr nicht mehr federführend veranstalten. Bei einer Enthaltung haben die Mitglieder des Vereins auf ihrer Jahresversammlung am Donnerstag beschlossen, einen entsprechenden Aufhebungsvertrag mit der Verwaltung abzuschließen.
Vorausgegangen war in dieser Woche die Entscheidung der Stadt, die Zuschüsse an die Werbegemeinschaft für beide Märkte von 15 000 auf 5000 Euro für 2015 zu kürzen. Außerdem schlug das Rathaus vor, die Ausrichtung des Nysmarktes für 2016 öffentlich auszuschreiben. Darüber muss der Stadtrat aber noch entscheiden. Ihre Schritte hatte die Verwaltung mit der angespannten Hauhaltslage begründet.
In diesem Jahr sollen beide Märkte aber stattfinden. Wie Vorsitzender Jost Fischer informierte, hat der Verein entschieden, 4500 Euro der städtischen Zuschüsse für den am nächsten Wochenende beginnenden Nysmarkt einzusetzen. 500 Euro sind für den Weihnachtsmarkt eingeplant. Während der Nysmarkt damit ohne weitere Einschränkungen starten kann, wird der Weihnachtsmarkt wohl nur noch in abgespeckter Form veranstaltet.
Fest steht bereits, dass es anders als im vergangenen Jahr keinen Zirkus geben wird. „Das ist absolut unrealistisch“, sagte Fischer. Auch Weihnachtsbäume würden nicht mehr in der Stadt verteilt. „Wir können von Glück sagen, wenn wir die großen Bäume noch organisiert kriegen“, so Fischer. Näheres zu Standort, Dauer und Programm des Weihnachtsmarktes wollen Werbegemeinschaft und die Mieter der Stände am 8. Oktober besprechen.
Nach dem Rücktritt der Werbegemeinschaft als Veranstalter steht für Jost Fischer die Ausrichtung des Nysmarktes bis auf Weiteres nicht mehr zur Debatte. „Wir wollen diese Akte schließen, mit der Entscheidung ist auch eine große Last von unserem Verein genommen.“
Dennoch wolle die Gemeinschaft weiter Einfluss auf die Gestaltung des Festes nehmen. „Wir werden potenziellen Veranstaltern mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Fischer hofft, dass die Salzwedeler Händler sich auch künftig mit ihren Wünschen einbringen können. Dass genau das angedacht ist, signalisierte während der Hauptversammlung am Donnerstag Olaf Meining, der als Vertreter der Stadt anwesend war. Jürgen Kupfer, dessen Agentur den Markt initiiert und als Partner der Werbegemeinschaft von Anfang an wirtschaftlich begleitet hat, hält sich die Bewerbung um die Ausrichtung im nächsten Jahr unterdessen offen.
Beim Weihnachtsmarkt ist trotz Aufhebungsvertrag das letzte Wort nicht gesprochen. „Da sind wir am Überlegen, wie wir das machen können“, erklärte Fischer. Weitere Schritte wollen die Händler ebenfalls am 8. Oktober diskutieren.
Zum Vorwurf fehlender Verwendungsnachweise für vergangene Märkte und Feste sagte Fischer während der Hauptversammlung: „Über Jahre geben wir ordentliche Verwendungsbelege ab.“ Eine Einschätzung, die auch der Kassenprüfer Günter Scholz teilte. „Alle Einnahmen und Ausgaben sind ordnungsgemäß verbucht, eine Abweichung ist nicht vorhanden“, sagte Scholz mit Blick auf das zurückliegende Veranstaltungsjahr. Die Werbegemeinschaft war Anfang der Woche wegen fehlender Verwendungsbelege für städtische Zuschüsse zu Nys- und Weihnachtsmarkt in den Jahren 2013 und 2014 in die Kritik geraten. Am Dienstag reichte das Händlerbündnis diese bei der Stadt ein. Die Prüfung steht noch aus.