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Personennahverkehr Per Expressbus schneller nach Magdeburg

Stündlich soll ein Bus von Salzwedel in Richtung Magdeburg starten. Zudem wird im Busverkehr künftig Wolfsburg statt Oebisfelde angesteuert.

Von Antje Mewes 26.02.2020, 13:41

Salzwedel l In den zurückliegenden Wochen ist viel über den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Altmarkkreis diskutiert worden. Dabei ging es hauptsächlich, um die sogenannten landesbedeutsamen Linien, die vom Land finanziert werden. Fahrgastzahlen und Auslastung der Busse sind ausgewertet worden. Da- raus sollen sich einige Änderungen ergeben. Die Buslinie 100, die bislang über Kalbe gefahren ist, wird künftig über Klötze von Salzwedel nach Haldensleben oder Magdeburg führen. Außerdem wird ein Expressbus auf die Strecke geschickt und damit ein stündliches Angebot geschaffen.

Die Linie 300 hat in Zukunft nicht mehr Oebisfelde als Ziel, sondern Wolfsburg mit zwei Angeboten: Salzwedel-Klötze-Wolfsburg und Beetzendorf-Klötze-Wolfsburg. Zwischen Klötze und Wolfsburg entsteht damit ein stündliches Angebot. Bei einem Umstieg in Klötze ist auch von Salzwedel aus ein Ein-Stunden-Takt gegeben.

Landrat Michael Ziche sieht darin „einen starken Mehr- wert“ für den ÖPNV im Altmarkkreis, wie er in der Sitzung erklärte. Einziger Wermutstropfen, die Kalbenser müssen künftig umsteigen, wenn sie nach Gardelegen oder weiter bis Haldensleben wollen, um von dort aus die S-Bahn nach Magdeburg zu erreichen. Nur ganz früh morgens soll es von der Mildestadt aus eine Direktverbindung nach Haldensleben geben.

Die Umstrukturierung der landesbedeutsamen Buslinien ist in den zuständigen Ausschüssen umfassend vorgestellt und diskutiert worden. Zudem hat es Veranstaltungen in Kalbe gegeben, die sich mit dem Thema befassten.

Sven Schüler von der Freien Liste mahnte an, dass das „Hinterland“ über das Rufbussystem an den Expressbus und die Linie 100 angebunden werden müsse. Er war zudem nicht damit einverstanden, dass die Änderungen dem Kreistag nur als Informationsdrucksache vorgelegt wurden. „Warum wird kein Beschluss gefasst?“, wollte er wissen. Schließlich handele es sich um Geld des Kreises, das eingesetzt werde.

Letzteres sei eben nicht der Fall, entgegnete der Landrat. Das Land finanziere die genannten Linien. Der Schülerverkehr sei nicht betroffen und die Mittel, die der Kreis für den ÖPNV ausgebe, seien bereits mit dem Haushalt beschlossen.

Für den Fahrplan und die Konzessionen für die privaten Busbetriebe sei die Personenverkehrsgesellschaft (PVGS) zuständig. „Dort liegt die fachliche Expertise“, betonte Ziche.

Das Rufbussystem werde in en kommenden Wochen überarbeitet und an die neuen Gegebenheiten angepasst. Ziel sei, schneller nach Magdeburg und Wolfsburg zu gelangen. Dass dabei auch die Fläche abgedeckt wird, sei eine Aufgabe bis im August der neue Fahrplan gilt, betonte er.

Damit war das Thema für die Freie Liste noch nicht durch. Der Bund habe angekündigt zusätzliches Geld für den ÖPNV zur Verfügung zu stellen. Wie es im Altmarkkreis eingesetzt werden soll, wollte Fraktionschef Jens Reichardt wissen. Und hatte auch gleich einen Vorschlag: Eine Bus-Verbindung Arendsee-Kalbe-Gardelegen mit einer Einbindung der Bahnhöfe.

Der Kreis habe mit dem Bund keine direkte Finanzbeziehung, sondern nur mit dem Land, entgegnete Ziche. Das Geld vom Bund werde also dem Land zugewiesen. Da der ÖPNV im Altmarkkreis schon hoch gefördert werde und von Land und Bund partizipiere, sei nicht damit zu rechnen, dass es zusätzliches Geld für die Westaltmark gebe. Ein Ausschlusskriterium dabei seien Parallelverkehre beispielsweise von Bus und Bahn.