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Weniger Bewerber und mehr Stellen auf dem Ausbildungsmarkt "Schere schließt sich weiter"

Von Antje Mewes 07.11.2012, 02:11

Die Agentur für Arbeit Stendal hat ihren Ausbildungsmarktbericht vorgelegt. Immer mehr junge Leute finden einen Ausbildungsplatz, allerdings nicht immer in ihrem Traumjob.

Salzwedel l "Positiv ist, dass sich die Schere zwischen Bewerber und Ausbildungsstellen weiter geschlossen hat. Allerdings verzeichnen wir zunehmend das Problem, dass Angebot und Nachfrage nicht zueinander passen", teilt Marina Kermer, Chefin der Stendaler Arbeitsagentur, zum abgelaufenen Berufsberatungsjahr mit.

1255 Bewerber (534 Mädchen und 721 Jungen) haben altmarkweit die Ausbildungsvermittlung der Berufsberatung der Agentur in Anspruch genommen. Die Zahl der Bewerber habe sich in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent verringert. "Diese Zahl wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren auf diesem Niveau einpegeln - gleichzeitig wird aber die Zahl der Ausbildungsstellen aufgrund des wachsenden Fachkräftebedarfs weiter steigen", schätzt Kermer ein. 1047 betrieblichen Ausbildungsplätze waren für 2011/2012 im Angebot. Das sind 50 Lehrstellen mehr als im Vorjahr, teilt die Agentur mit. Die außerbetriebliche Ausbildung ist dementsprechend um mehr als 40 Prozent auf 173 Stellen (Vorjahr 296) reduziert worden.

Die Qualität der Bewerber habe sich aufgrund der erreichten Schulabschlüsse leicht verbessert. Die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss, die sich bei der Arbeitsagentur gemeldet haben, hat sich mit 16 Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent verringert. Die Anzahl der sich bewerbenden Hauptschüler sei nahezu konstant geblieben, wo hingegen der Anteil der Jugendlichen mit Realschulabschluss um 3,3 Prozent gestiegen ist. Unter den Ausbildungssuchenden sind allerdings weniger Abiturienten und Bewerber mit Fachhochschulreife als 2010/2011.

66 Prozent der Bewerber nahmen eine Berufsausbildung auf. 9,4 Prozent haben sich für einen weiteren Schulbesuch oder ein Studium entschieden. 44 junge Männer und Frauen benötigen Unterstützung in berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen.

Im Altmarkkreis Salzwedel wurden insgesamt 432 freie Ausbildungsplätze gemeldet, davon 417 betriebliche. 16 Stellen blieben bis Ende September unbesetzt. Ein Großteil entfällt davon auf die Gastronomie. Dem gegenüber standen 602 Bewerber, 103 mehr als im vergangenen Berichtsjahr. 42 waren Ende September noch auf Lehrstellensuche.