Salzwedel l Unendliche Weiten: Die Westaltmark ist fast so groß wie das Saarland und das bei der zweitgeringsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. Trotzdem ist die Polizei schneller am Einsatzort als in allen anderen Kreisen und den kreisfreien Städten Sachsen-Anhalts. Denn Unfälle passieren auch in abgelegenen Regionen, und Kriminalität macht vor ländlicher Idylle ebenfalls nicht Halt.
Geht ein Notruf ein, beginnt die so genannte Interventionszeit, erklärt Beatrix Mertens, Pressesprecherin der Polizei-inspektion Stendal. Sie wird vom Bekanntwerden eines Ereignisses bis zum Eintreffen des Funkstreifenwagens am Einsatzort gemessen.
Besteht dort beispielsweise Gefahr für Leib und Leben von Personen, ist ein Täter noch vor Ort oder auf der Flucht, handelt es sich um einen priorisierten Einsatz. Dann heißt es für die Beamten, besonders zügig zu handeln. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es zum Ort des Geschehens. Bestehen solche Gefahrenlagen nicht, wie etwa bei Ruhestörung oder einem Kellereinbruch , können sie es etwas ruhiger angehen lassen. „Der Fokus der polizeilichen Aufgaben liegt auf einer möglichst schnellen Bearbeitung der priorisierten Einsätze“, erklärt Mertens. Die interne Zielvorgabe dafür liege landesweit bei 20 Minuten.
Das unterbieten die Polizisten im Altmarkkreis mit knapp 19 Minuten schon bei „normalen“ Einsätzen ohne Gefahr im Verzug, wie eine Statistik des Innenministeriums ausweist. Sie nehmen dahingehend landesweit den Spitzenplatz ein (siehe Grafik). Im vergangenen Jahr konnten sie sich sogar noch steigern. Aber wie schaffen sie das? Der ähnlich strukturierte Bördekreis bildet bei den Interventionszeiten das Schlusslicht.
Das Polizeirevier im Altmarkkreis sei in sechs Streifenbereiche aufgeteilt. „Die Gewährleistung der polizeilichen Präsenz in diesen Bereichen mit dem Ziel möglichst kurzer Interventionszeiten hat Priorität“, erklärt Mertens. Das zu erreichen, werde von verschiedenen Faktoren beeinflusst. So spiele die Verkehrsinfrastruktur und das Verkehrsaufkommen, die Besetzung der Streifenbereiche, Anfahrtswege oder die Koordinierung der Einsätze von die Leitzentrale eine Rolle. Letzteres komme zum Tragen, wenn die zuständigen Beamten aufgrund einer bereits bestehenden Einsatzlage gebunden sind oder bei gleichzeitigen Ereignissen mit gleicher oder höherer Wichtigkeit, erklärt Mertens.
„Unser Anspruch ist, auch im Jahr 2021 dieses Niveau zu halten und damit dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung in der Altmark gerecht zu werden“, ergänzt sie.