Schulsozialarbeiter berichten über ihre Arbeit innerhalb des Programms "Schulerfolg sichern" "Schönes Wochenende": Wenn der Wunsch der erste Erfolg ist
Für das Programm "Schulerfolg sichern", in dessen Rahmen etwa ein Dutzend Sozialarbeiter in Schulen des Altmarkkreises Salzwedel arbeiten, wird es eine Fortsetzung geben. Wie Dörthe Klopp von der Regionalen Netzwerkstelle gegen Schulversagen informierte, können die Träger der Schulsozialarbeiter-Stellen eine Verlängerung von 2012 bis 2014 beantragen.
Salzwedel. Einmal im Monat treffen sich die beteiligten Schulsozialarbeiter - immer bei einem anderen Kollegen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, dass jeder Schüler die Schule mindestens mit einem Hauptschulabschluss verlässt. Doch der Weg dahin ist schwierig, sind sich die Sozialarbeiter einig. Im Schulalltag treffen sie auf Kinder und Jugendliche, unter denen viele verhaltens-auffällig sind, so die Erfahrung von Lena Meier, Schulsozialarbeiterin der Salzwedeler Pestalozzi-Schule. Viele Jugendliche sehen sich perspektivlos am Rand der Gesellschaft und als Zukunft ein Dasein als Bezieher von Hartz IV-Leistungen, berichteten mehrere Sozialarbeiter übereinstimmend. Da sei es bereits ein Erfolg, wenn die Sozialarbeiterin einen Schüler dazu bewegen könne, regelmäßig zu Schule zu kommen.
Das Programm "Schulerfolg sichern", das vom Land Sachsen-Anhalt und mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond kofinanziert wird, startete in der westlichen Altmark im Jahr 2009. Vier Institutionen sind Träger der Schulsozialarbeiterstellen: die Awo Sozialdienste Altmark GmbH, der Verein zur Förderung der beruflichen Bildung, das Jugendförderungszentrum Gardelegen und das Diakonische Werk Altmark West.
Erfolge? "Aber natürlich, was würden wir ohne sie tun", sagt Karin Miedlich, Sozialarbeiterin an den Berufsbildenden Schulen. Dazu gehören für die Sozialarbeiter, dass ein Schüler eben nicht einfach abhaut, sondern seinen Auszeitbedarf anmeldet und wiederkommt. "Oder wenn ein Schüler ,Guten Morgen\' wünscht oder ein schönes Wochenende", fügt Ute Falkenhagen von der Sekundarschule Beetzendorf hinzu.
Einsatz bereits in der Grundschule
Einerseits öffnen die Schulsozialarbeiter ihre Büros, geben den Schülern die Möglichkeit zum Reden, mitunter auch zum Spielen. Andererseits suchen sie ihre Problemfälle auch gezielt auf. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit sei die Arbeit im Einzelfall. Das Angebot der Schulsozialarbeit sei gut angenommen worden, so das übereinstimmende Resümee der Fachleute. Wenn sie sich für eine neue Förderperiode etwas wünschen dürften, dann dass Schulsozialarbeit bereits in der Grundschule beginnt. "Das wäre sehr wichtig und würde Kontinuität gewährleisten", sagt Dörthe Klopp von der Netzwerkstelle gegen Schulversagen, die bei der Awo in Kalbe angesiedelt ist. Aus Sicht der Experten wären jeweils ein männlicher und weiblicher Schulsozialarbeiter an jeder Bildungseinrichtung, auch an den Gymnasien, die Optimalvariante.