Schule: Fassade bröckelt, Dach ist undicht, Fenster sind kaputt

Salzwedel l Wenn es in eine Schule reinregnet, sollte das wohl höchste Zeit für eine Sanierung sein. Doch an der Lessing-Grundschule in Salzwedel ist diese Situation fast schon Alltag. "Das war schon zu DDR-Zeiten so. Wir müssen in manche Räumen Eimer aufstellen", sagte Schulleiterin Christine Dürrenfeld.

Seitdem die Schule 1977 gebaut wurde, sei bis auf kleinere Ausbesserungen kaum etwas passiert. Das soll sich bald ändern, hofft die Schulleiterin. Der Salzwedeler Stadtrat hatte dafür gestimmt, die Schule für das Stark-III-Programm anzumelden. Die Mitglieder des Sozialausschusses haben sich die sanierungsbedürftige Schule am Dienstagabend angeschaut.

Erste Station: die Schulaula. "Unser Sorgenkind", wie Christine Dürrenfeld sie nennt. "Im Winter ist sie ein Kühlschrank, im Sommer eine Sauna", fügte sie hinzu. Das Problem: Die Fenster ließen sich bis auf zwei kleine nicht mehr öffnen. Die Innenverkleidung ist feucht. Der Gast bekommt davon kaum etwas mit. Gardinen verdecken die Fenster. Und wer guckt schon zur Decke, wo einige Lampenabdeckungen fehlen. "Das habt ihr aber gut kaschiert. Ihr habt zuviel gemacht", sagte Ausschussvorsitzende Gabriele Gruner, die selber 14 Jahre in der Grundschule gearbeitet hat.

Weiter ging die Führung in eines der Computerkabinette. Diese sind mit Unterstützung einiger Väter und des Fördervereines entstanden, erzählte die Schulleiterin. In drei Räumen stehen den Kindern je sieben Computer zur Verfügung.

Die letzte Station war auf dem Dach. Hoch oben hat die Schule eine Besonderheit: eine große Dachterrasse. "Früher war das der Astronomieraum", erklärte Christine Dürrenfeld. Dort waren Fernrohre montiert und die Schüler konnten des nachts Sterne beobachten. Die Schule möchte die Terrasse wieder nutzbar machen. Auf den Gitterboden soll neuer Bodenbelag verlegt werden, die Umzäunung entspräche von den Maßen dem Arbeitsschutz, muss aber entrostet und gestrichen werden.

Wenn die Zustimmung vom Land komme, müsse alles schnell gehen, erklärte Salzwedels Hauptamtsleiter Matthias Holz. Dies soll im September/Oktober sein. "Wir sind sozusagen im Standby", meinte der Amtsleiter. Die Lessing-Grundschule hat die Priorität zwei. Die gesamte Gebäudehülle würde erneuert. Das Dach muss abgedichtet und die Fassade ersetzt werden. Eine Photovol- taikanlage soll entstehen. Zudem soll das Außengelände verändert und der Boden des Schulhofes soll aufgelockert werden. Außerdem würden die Computer und Leitungen in der Schule erneuert sowie die Heizungsanlage ab der Abnahmestation.

Knapp zwei Millionen Euro sind für die Schule geplant. Die Stadt müsste 30 Prozent an Eigenmitteln aufbringen. Das wären gut 650000 Euro.