1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Akteure vor Ort fordern mehr Nachhaltigkeit

Schulsozialarbeit Akteure vor Ort fordern mehr Nachhaltigkeit

Die Schulsozialarbeit ist zunächst bis Mitte 2020 gesichert. Dennoch wird vor Ort mehr Engagement der Landespolitik gefordert.

Von Antje Mewes 17.11.2018, 15:24

Salzwedel l Die Schulsozialarbeit im Altmarkkreis ist bis Mitte 2020 gesichert. Wie das Landesverwaltungsamt mitteilt, ist die Förderung über das EU-Programm „Schulerfolg sichern“ bis zum 31. Juli 2020 verlängert worden. Für den Altmarkkreis bedeutet das 15 Stellen an 15 Schulen und die Netzwerkstelle kann ihre Arbeit ebenfalls bis dahin fortführen.

Die drei Salzwedeler Grundschulen, alle Sekundar- und Förderschulen sowie die Berufsschule können weiter auf ihre Schulsozialarbeiter bauen. Damit ändere sich aktuell nichts am Status quo, erklärt die Netzwerkkoordinatorin für Schulsozialarbeit, Doreen Schulz auf Anfrage der Volksstimme. Für sie ist die Nachricht dennoch kein Grund zum Jubeln. Sie und weitere Akteure erwarten eine Positionierung der Politik, wie die Schulsozialarbeit unabhängig von Förderprogrammen verstetigt werden kann. Mit der jetzigen Lösung ist aus ihrer Sicht kein Durchbruch erreicht worden. Die Mitarbeiter erhalten wieder nur projektgebundene Arbeitsverträge bis zum Ende der Förderperiode. Es gibt keine Ausweitung für alle Schulen oder für einzelne Schwerpunkte. Und es sei nicht eindeutig definiert, wie es nach 2020 weitergehe. „Das ist nichts Nachhaltiges“, betont sie.

Zwar hätten Politiker, unter anderem Bildungsminister Marco Tullner (CDU), versichert, wie wichtig die Schulsozialarbeit sei, und dass sie in jedem Fall weitergeführt werde, aber es gebe bislang keine Aussagen zu den Rahmenbedingungen oder zum Umfang. „Damit besteht weiter Unsicherheit“, so Schulz. Deshalb wollen die Akteure mit weiteren Aktionen auf das Problem aufmerksam machen. Auf Landesebene gebe es bereits eine „Liga Schulsozialarbeit.“

Die Befristung trifft auch die Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern.“ Deren Mitarbeiter sind direkte Ansprechpartner für die Schulsozialarbeiter in der Region und ermitteln die Bedarfe für bildungsbezogene Angebote, die sie initiieren und umsetzen. Zudem gestalten sie die Vernetzung der bildungsrelevanten Akteure, Institutionen und Ämter und begleiten die Kooperationspartner.

Träger der Schulsozialarbeit sind in der Westaltmark das Jugendförderungszentrum Gardelegen und der Verein für berufliche Bildung Salzwedel. Für die Arbeit der Netzwerkstelle stehen 2019 rund 202  000 Euro und 2020 rund 115  500 Euro aus dem Programm zur Verfügung. Die entsprechenden Förderbescheide seien erteilt worden.

Das bewilligte Fördervolumen und die Verpflichtungen für die Haushaltsjahre bis 2020 biete „den Projektträgern Planungssicherheit für die nächsten Jahre“, erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye.