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Seniorenheim Arztschwestern nehmen Abstriche

Nur mit negativem Covid-19-Testergebnis gibt es Zutritt zum Seniorenheim An den Kastanien in Beetzendorf.

Von Walter Mogk 05.01.2021, 11:00

Beetzendorf l Wer das Beetzendorfer Seniorenheim An den Kastanien besuchen möchte, um dort Angehörige zu sehen, muss sich nicht nur vorher anmelden und eine FFP2-Maske aufsetzen, sondern sich am Einlass auch einem Covid-19-Schnelltest unterziehen. „Nur bei negativem Testergebnis wird der Zugang gewährt“, erläutert Ninett Schneider, Geschäftsführerin des Heimbetreibers Sozialzentrum Altmark (SCA).

Aber auch die Bewohner und die Mitarbeiter des Heimes müssen sich regelmäßig auf das Virus testen lassen. Zweimal wöchentlich kommen dafür Stefanie Gehrke und Doreen Appelt vorbei, die sonst in der Badeler Hausarztpraxis von Dr. Kathrin Stuhec arbeiten. Die beiden haben sich bereit erklärt, neben ihrem Job die Testungen zu übernehmen. Zweimal in der Woche nehmen sie Abstriche in Mund und Nase des Heimpersonals, einmal wöchentlich muss jeder der Senioren die kurze Prozedur über sich ergehen lassen.

Nach einer Viertelstunde steht das Ergebnis fest und wird in die extra angelegten Bücher mit Testnummer, Zeit und Datum eingetragen, um einen Nachweis zu haben. Glücklicherweise verlief der Test bisher immer negativ, zumindest, was Bewohner und Personal betrifft. „Bei den Besuchern hatten wir schon einmal einen positiven Fall“, erinnert sich Ninett Schneider. Durch die Testungen würden die Senioren im Heim, die zu den durch Corona am meisten gefährdeten Gruppen gehören, aber auch die Pflegekräfte vor einem Einschleppen des Virus geschützt. „Das gibt uns eine Sicherheit, aber auch den Bewohnern. Für sie ist das auch ein Stück Freiheit, obwohl die Situation für die Senioren im Augenblick wirklich nicht einfach ist“, meint die Geschäftsführerin.

So kann jeder Heimbewohner pro Tag nur einen Besucher empfangen und das zumeist nur in extra eingerichteten Bereichen – beispielsweise am Besuchertisch, der mittig durch eine Plexiglasscheibe geteilt ist. Besuche auf den Zimmern sind nur in Ausnahmefällen erlaubt. „Wichtig ist uns, dass niemand, dem es nicht gut geht, allein bleiben muss“, so Schneider. Trotzdem sei es über Weihnachten im Heim „ganz schön still“ gewesen.

Über das Engagement der beiden Arztschwestern ist Ninett Schneider besonders erfreut. „Wir sind sehr froh, dass sie gleich zugesagt haben, die Testungen zu übernehmen“, erklärte sie. Bei der dünnen Personaldecke und dem derzeit ohnehin schon großen Arbeitsaufwand wäre dies durch die eigenen Mitarbeiter kaum zu schaffen.

61 Bewohner müssen immerhin getestet werden, was etwa zweieinhalb Stunden dauert. Dazu kommen die knapp 100 Mitarbeiter des SCA, die Tagespflege und die Sozialstation in Klötze. „Das ist schon ein enormer Aufwand“, betonte die Geschäftsführerin. Zudem müssten die Abstriche korrekt vorgenommen werden, was eine gewisse Fachkenntnis voraussetzt.