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Organisatorin hofft auf langfristigen Pachtvertrag / Investitionen ins Gelände geplant Stadt signalisiert: Bauernmarkt soll bleiben

Ein klares Signal für den Fortbestand des Salzwedeler Bauernmarktes hat
es gestern aus der Salzwedeler Stadtverwaltung gegeben. Ob es einen
langfristigen Pachtvertrag geben wird, wie es sich Bauernmarkt-Chefin
Doreen Lyga-Schuchardt wünscht, ist aber unsicher.

Von Christina Bendigs 16.11.2013, 02:08

Salzwedel l Bauernmarkt-Chefin Doreen Lyga-Schuchardt hat einen klaren Wunsch: Sie möchte einen langfristigen Pachtvertrag mit der Stadt für das Gelände, auf dem sich die Bauernmarkthalle befindet, abschließen. Nur mit dieser Sicherheit könne sie investieren und gegebenenfalls Kredite aufnehmen. Doch ob das klappt, darüber gibt es noch keine Einigung.

Lyga-Schuchardt würde die Bauernmarkthalle gern mit Photovoltaikanlagen ausrüsten. Außerdem möchte sie an dem Gelände einen Berg mit Obst, Gemüse und Tieren darauf errichten. Der Zaun um die Halle soll erneuert und die Parkfläche verbessert werden, kündigte sie gestern gegenüber der Volksstimme an. "Das Gelände soll einfach noch attraktiver werden", begründete sie.

Das Gelände wurde ursprünglich vom Reitverein Sankt Georg an die Ausstellungs- und Vermarktungsgesellschaft, die den Markt betreibt, verpachtet. Durch die Insolvenz des Vereines jedoch fiel das Grundstück, auf dem sich auch die Bauernmarkthalle befindet, zurück an die Stadt, die nunmehr Vertragspartner ist. Der bestehende Pachtvertrag sei auf ein Jahr ausgelegt. Er verlängert sich stillschweigend, wenn er nicht von einer Seite gekündigt wird.

Die Organisatorin des Bauernmarktes drängt aber darauf, dass der Pachtvertrag mit einer längeren Laufzeit geschlossen wird. Mit dem neugegründeten Reitverein einen Vertrag auszuhandeln, ist für Lyga-Schuchardt ausgeschlossen. Das Gelände könne aufgeteilt werden, "Wiesen brauche ich ja gar nicht", sagte sie.

"Dann bleibt eine leere Fläche zurück."

Eher noch würde die AVG, die den beliebten Markt am Gerstedter Weg betreibt, die Halle verkaufen, zwei Kaufinteressenten gebe es schon. Das würde bedeuten: die Halle abmontieren und an anderer Stelle wieder aufbauen. "Dann bleibt eine leere Fläche zurück", kündigte Lyga-Schuchardt an.

Auf eine andere Fläche in Salzwedel auszuweichen, kommt für die Bauernmarkt-Chefin ebenfalls nicht in Frage. Die etwa 45 Händler, die wöchentlich auf dem Bauernmarkt ausstellen, würden Doreen Lyga-Schuchardt überallhin folgen. Da ist sie sich ganz sicher. Vielleicht in einen Ortsteil von Salzwedel? "Wer weiß", lautet die Antwort.

Aus der Stadtverwaltung kam gestern ein eindeutiges Signal: "Wir wollen den Bauernmarkt nicht verjagen", sagte Hauptamtsleiter Matthias Holz auf Nachfrage. Der bestehende Vertrag laufe bis November 2014 und würde sich dann von Jahr zu Jahr verlängern, sagte auch er. Gespräche mit der Bauernmarkt-Chefin habe es bereits gegeben. Er würde befürworten, wenn sich beide Parteien "in absehbarer Zeit ganz unaufgeregt zusammensetzen, um gemeinsam einen Weg zu finden". Allerdings: "Dass ein Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren geschlossen wird, glaube ich nicht", fuhr der Hauptamtsleiter fort.

Doreen Lyga-Schuchardt wartet nun zunächst auf einen Anhörungstermin mit den Gläubigern des Reit- und Fahrvereines Sankt Georg am 18. Dezember: "Dann entscheidet sich auch, was mit der AVG wird."

Der Bauernmarkt wird wöchentlich von hunderten Besuchern aus Salzwedel und der Region besucht. Er gilt als Institution. Der Salzwedeler "Frischemarkt" auf dem Marktplatz, den die Werbegemeinschaft Salzwedel organisiert hatte, war im Spätsommer eingestellt worden. Immer weniger Händler und immer weniger Besucher hatten das Angebot genutzt.