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Straßenbau Ende des Stoßdämpferkillers naht

Ab Juni soll ein Straßenabschnitt in Groß Chüden, der schon manchen Stoßdämpfer überstrapaziert hat, erneuert werden.

Von Antje Mewes 23.05.2019, 16:47

Groß  Chüden l Die von Anwohnern an ihren Grundstückszäunen abgestellten Radkappen sind stumme Zeugen, wie sehr der Zustand der Ortseinfahrt von Groß Chüden das Fahrwerk der Autos beansprucht. Vor allem wer zu schnell in den Ort reinrauscht, hat schlechte Karten, diese Strecke mit seinem Fahrzeug heil zu überstehen. Ein Grund, dass die Geschwindigkeit dort auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt ist, aber das ist wohl noch zu schnell.

Ortsbürgermeister Detlef Korneck weiß, was der alten Natursteinpflasterstraße den Rest gegeben hat: „Beim Bau der Wasserleitung wurden die Steine aufgenommen und hinterher nicht wieder richtig verlegt.“

Die Berg- und Talfahrt auf diesem Abschnitt soll bald ein Ende haben. Im Juni will der Kreis als Straßenbaulastträger auf 240 Metern Länge die marode Piste grundhaft ausbauen. Begonnen wird am Ortseingang aus Richtung Ritze. Von dort aus soll der erste Bauabschnitt bis zur Kirche reichen, erklärte Kreisbauamtsleiter Andreas Freude. Der Kreisausschuss hatte in seiner letzten Sitzung in dieser Wahlperiode den Auftrag für das Vorhaben in Höhe von 394.862,47 Euro vergeben. Auch die Hansestadt Salzwedel beteiligt sich finanziell mit einem Anteil von zehn Prozent an den Kosten für die Regenentwässerung.

Geplant ist, das Natursteinpflaster mit einer Asphaltdecke zu ersetzen. Der Gehweg auf der linken Seite mit einer Breite von etwa 1,5 Metern einschließlich Bordanlage bleibt erhalten. An der ziemlich schmalem Straße steht ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus, das während der Baumaßnahme gesichert werden muss, erklärt Kreissprecherin Birgit Eurich auf Anfrage der Volksstimme. Für die Zeit der Arbeiten, die bis Oktober dauern sollen, ist eine Vollsperrung unerlässlich. Die Umleitung erfolgt über Ritze-Salzwedel-Pretzier.

Über das Gesetz zur Förderung von Investitionen des kommunalen Straßenbaus erhält der Kreis eine Förderung von 90 Prozent für das Vorhaben, informiert Eurich.

„Viele werden sich freuen, dass die Straße endlich gemacht wird“, sagt der Ortsbürgermeister. Vor allem seien die Anwohner der Straßen froh, die von Ortskundigen als Umgehung des schlechten Abschnitts genutzt wurden.

Das Ganze sei dennoch von zwei Seiten zu betrachten. Die glatte Asphaltdecke könnte Autofahrer dazu animieren, zu schnell in den Ort hineinzufahren, befürchtet er. Beim jetzt geplanten Ausbau handele es sich ja nur um den ersten Bauabschnitt. Längerfristig soll die komplette Durchfahrtsstraße ausgebaut werden. Bislang ist sie aufgrund ihres schlechten Zustandes auf Tempo 30 begrenzt. Detlef Korneck hofft, dass wenigstens vor dem Spielplatz ein dauerhaftes Tempolimit erhalten bleibt, schon jetzt werde viel zu schnell durch das Dorf gefahren.

Große Hoffnungen verbinden die Groß Chüdener mit dem Ausbau des Bundesfeldwegs, denn damit werde weniger Durchgangsverkehr durch den Ort rollen, ist er sich sicher. „Es wären gleich zwei Dörfer entlastet“, sagt er. Auch Ritze sei von Pretzier aus für viele der Weg der Wahl, um vom Lokschuppenkreisel in Salzwedel auf die B 248 in Richtung Lüchow oder auf die B 71 in Richtung Uelzen zu gelangen. „Damit sparen sie sich die Ampeln in der Stadt“, begründet Korneck.

Wenn der jetzige Feldweg zwischen B 190 und Ritze eine Kreisstraße werde, würden die meisten dort entlang fahren. „Das wäre dann die Umfahrung für Salzwedel aus Richtung Arendsee“, betont er.