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Strassenbau Verbindungsweg bei Pretzier auf Eis

Der Weg zwischen Salzwedel und Ritze kommt bis 2024 nicht in der Planung vor, trotz geplanter Fördermittel von rund 1,6 Millionen Euro.

Von Antje Mewes 20.11.2020, 00:30

Salzwedel l Der Ausbau des sogenannten Bundesfeldwegs zur Kreisstraße ist aus der Planung der Tiefbauvorhaben des Kreises bis 2024 raus. Die Verbindung von der Kreisstraße 1002 zwischen Salzwedel und Ritze und der Bundesstraße 190 stand seit 2015 mit jeweils konkreten Planungs- und Baukosten in den Projektlisten. Im Dezember 2019 waren für 2021 Fördergeld in Höhe 289.996 Euro und Baukosten von 322.217 Euro geplant. 2022 sollte es dann richtig zur Sache gehen, im Plan standen 1,597 Millionen Euro und selbst für das Folgejahr waren konkrete Summen angegeben. Nun taucht die als Ostumfahrung für Salzwedel vorgesehene Strecke gar nicht mehr auf.

Dass das ambitionierte und von Landrat Michael Ziche persönlich forcierte Projekt vorläufig ad acta gelegt wurde, habe verschiedene Gründe, informiert Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage. Ein Problem sei die Kreuzung der Bahnlinie Salzwedel-Arendsee. „Der Bahnübergang müsste bei einem Ausbau auf den heutigen Stand der Technik saniert werden“, erklärt sie. Eine Kostenbeteiligung der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) durchzusetzen, erweise sich als schwierig. Zudem sehe das Landesverwaltungsamt als obere Straßenaufsichtsbehörde keinen Bedarf für eine zusätzliche Kreisstraße und dafür, dass der Kreis den Bundesfeldweg von der Stadt Salzwedel übernimmt. Der Landrat hat sich deswegen an den Verkehrsminister gewandt.

Wenn das so sei, sollte sich der Kreis dafür einsetzen, dass der Feldweg bis 3,5 Tonnen für den Verkehr freigegeben wird, hatte Karl-Heinz Schliekau (CDU) im Kreis-Bauausschuss angeregt. Das könne nur der Straßenbaulastträger und das sei die Stadt, hieß es daraufhin von Bau-Sachgebietsleiterin Simone Dräger.

Im benachbarten Wendland dürfe so ziemlich jeder ausgebaute Feldweg befahren werden, nur in Sachsen-Anhalt seien sie alle gesperrt, sagte Hans-Jörg Krause (Die Linke) verärgert. Er sehe darin wenig Sinn, immerhin sei der Weg mit Steuergeld finanziert worden und wenn dort schwere Landmaschinen fahren, könnten ja wohl auch andere Fahrzeuge die Abkürzung zum Lokschuppenkreisel und damit zu den Bundesstraßen 71 und 248 nutzen. Damit werde der Verkehr in Salzwedel entlastet. Eine Auswertung der Polizei hatte vor der Sperrung ergeben, dass dort wenig bis gar keine Unfälle passiert sind.

Ob sich der Bau einer Ostumfahrung dort überhaupt noch lohnt, stellte Karl-Heinz Schliekau infrage. Nach Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der Strecke Stendal-Uelzen 2028, die mit einem bereits fertiggestellten Bahnübergang den Bundesfeldweg kreuzt, wird mit Schrankenschließzeiten alle sechs Minuten gerechnet.