Rechtsextreme Unterwanderung Urania Salzwedel: Extremismusforscher klärt über braune Gesinnung im grünen Gewand auf
Wer sich für Umwelt- und Naturschutz engagiert, muss nicht unbedingt auch demokratisch und weltoffen sein. Über die Unterwanderung der Ökoszene von rechtsaußen sprach am Dienstag der politische Referent Jonas Duhme in der Urania.

Salzwedel - Herrmann Göring war nicht nur der Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe zur Zeit der Nazis. Weniger bekannt ist heute, dass er auch Reichsforstmeister war und sich persönlich für den Schutz des deutschen Waldes und der Natur einsetzte. In seinen Reden beschwor Göring eine ewige Schicksalsgemeinschaft zwischen Volk und Wald. Und nicht nur Bäume, sondern auch Tiere lagen ihm sehr am Herzen: „Wir werden jene in Konzentrationslager einliefern, die denken, sie können Tiere wie leblose Dinge behandeln. Wer Tiere quält, verletzt das deutsche Volksempfinden“, lautet ein Zitat der Nazigröße aus dem Jahr 1933, das Jonas Duhme am Dienstagabend in der Salzwedeler Urania während seines Vortrags an der Wand zeigte. Angesichts von Massenvernichtungslagern, die die Nazis für Menschen einrichteten, wirkt so viel Tierliebe überraschend. Duhme will an diesem Abend dazu aufrufen, stets genau hinzuschauen, ob eine Person, Gruppierung oder Organisation, die sich den Umwelt- und Naturschutz auf die Fahnen geschrieben habe, auch Demokratie und Menschenrechte achte.