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Bruder Jens feierte 70. Geburtstag Vom U-Boot-Christen zum Mönch

17.09.2011, 04:31

Von Philip Najdzion

Amt Dambeck. Die Ärzte hatten ihn schon abgeschrieben. Mit 44 Jahren schickten sie Jens Bauer zum Sterben nach Hause. Doch gestern feierte Bruder Jens vom Kloster Amt Dambeck seinen 70. Geburtstag. Über die Krankheit hat er damals seinen Weg zum Glauben gefunden. Er sei zu dieser Zeit in seiner Heimat Hamburg an einer Kirche vorbeigekommen, erzählte Bruder Jens. "Was ist denn da los, wollte ich wissen." Er bekam die Antwort: "Wir beten für Kranke."

"Vorher war ich bloß U-Boot-Christ – ab und zu bin ich mal in der Kirche aufgetaucht", erzählte er. Doch dann habe er sich zum Benediktinermönch ausbilden lassen. Im Jahr 1992 kam er dann nach Amt Dambeck.

Rohrbergs Pastor Gottfried Vogel hielt die Predigt für den Jubilar und ging darin auf dessen Weg zum Glauben ein. Als Metapher nahm er den Steinadler. "Sie stoßen ihre Jungen aus dem Nest und fangen sie im Fallen wieder auf. Die Jungen haben bestimmt Todesangst", erzählte der Pfarrer. Doch am Ende lernen sie so das Fliegen. Und manchmal sei dies auch im Leben der Menschen so: "Gott lässt uns oftmals fallen, damit er uns auffangen kann."

Und die Geschichte klingt wie ein Wunder: "Seitdem die Ärzte mich damals weggeschickt haben, bin ich nie wieder beim Arzt gewesen", sagte Bruder Jens im Gottesdienst. Und er arbeitet viel im Kloster. Gestern gab es ein kleines Richtfest für den Dachstuhl der Propstei.

Zum Gratulieren waren Freunde, Verwandte, Weggefährten und Unterstützer gekommen, auch Superintendent Matthias Heinrich. Bruder Jens bedankte sich bei allen, die das Kloster unterstützen. So auch bei Maria von Witzingerode. Die Wolfsburgerin wünschte sich bei Feiern Spenden für das Kloster. Und so können sich die Mönche und Gäste bald über neue Rahmen für die Kirchenfenster freuen. Doch erstmal gab es Kaffee und Kuchen.