Bürgermeisterwahl in Dähre „Wir haben viel zu bieten“
Anka Paggen kandidiert als Bürgermeisterin für die Gemeinde Dähre. Was sie angehen möchte, wenn sie gewählt wird.

dähre. - Die Einwohner der Gemeinde Dähre wählen am Sonntag, 28. September, einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin. Volksstimme-Autor Marco Heide sprach mit Anka Paggen, eine der vier Bewerber.
Volksstimme: Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren?Anka Paggen: Immer schon habe ich mich für Bürgerbelange eingesetzt, mich sozial engagiert und erlebt, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist. Seit 2023 lebe ich in der Altmark und genieße Ruhe, Natur und Entschleunigung – und habe die Bewohnerinnen und Bewohner zu schätzen gelernt. Dafür bin ich dankbar und habe das Bedürfnis, etwas zurückzugeben. Ein schwerer Unfall hat mich aus dem Berufsalltag geholt – aber nicht aus dem Leben. Ich engagiere mich in der Bürgerinitiative „Gegen den Windpark Schmölauer Forst“ und habe das Bürgerbegehren initiiert. Diese Bewegung der demokratischen Teilhabe möchte ich fortsetzen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme geben.
Warum sollen die Einwohner der Gemeinde Dähre Sie zur Bürgermeisterin wählen?Dähre ist mir zur Heimat geworden, und ich möchte mich mit Herz und Seele engagieren. Die Altmärkerinnen und Altmärker schätze ich für ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Den Menschen vor Ort möchte ich Raum geben, zuhören, verbinden und gemeinsam Lösungen entwickeln, die allen zugutekommen. Mein Engagement hat gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir zusammenstehen. Als Bürgermeisterin will ich dieses Miteinander stärken und Dähre als lebenswerte, zukunftsfähige Gemeinde weiterentwickeln.
Lebendiges Vereinsleben
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Gemeinde gut?Dähre hat ein lebendiges, intaktes Vereinsleben. In den Ortschaften wird Gemeinschaft gelebt, einander unterstützt und Traditionen bewahrt. Es gibt unter anderem ein schönes Waldbad mit Campingplatz, viel Freiraum, Natur und Erholungsraum. Einsatzstarke Feuerwehren, ein gut funktionierender Lebensmittelhandel und der Handel mit Agrarprodukten tragen zur Lebensqualität bei.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Es gibt viel Leerstand in den Ortsteilen, den es gilt zu beleben – möglichst mit jungen Familien. Es müssen Lösungen gefunden werden für ein würdiges Altwerden auf dem Land. Nahverkehr und Infrastruktur müssen gestärkt werden. Sanfter Tourismus als Wirtschaftsfaktor sollte angekurbelt werden. Wir müssen kreativ sein, um neue Wege zu beschreiten. Zum Thema erneuerbare Energien engagiere ich mich für naturfreundliche und bürgernahe Lösungen. Sollte sich die Bürgerschaft gegen Windkraftanlagen im Schmölauer Forst entscheiden, werde ich alles unternehmen, um diese im Wald zu verhindern. Ich akzeptiere jedoch auch einen Bürgerentscheid, wenn er für den Windpark im Wald ausfällt und werde mich dann dafür einsetzen, dass die versprochenen Vorteile für die Gemeinde umgesetzt werden.
Bürger sollen sich einbringen
Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie anders machen? Welches Thema würden sie stärker in den Fokus rücken?Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger inspirieren, sich mehr einzubringen. Demokratie möchte gelebt werden. Wir können gestalten – gemeinsam. Dies kann Kräfte freisetzen und neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Als Gemeinde möchte ich lokale Lösungen und eigene Wirtschaftskreisläufe entwickeln, Potenziale herausarbeiten und den Bekanntheitsgrad steigern – denn wir haben viel anzubieten.
Welches realistische Projekt würden Sie anschieben wollen, wenn Sie gewählt werden?Ein Herzensprojekt von mir wäre, genau zu erfassen, welche Bedürfnisse in den Ortschaften vorliegen. Dazu möchte ich initiieren, dass jede Ortschaft eine Vertreterin oder einen Vertreter wählt, die beziehungsweise der den Bedarf nach außen trägt, um dann in Arbeitskreisen zu erarbeiten, welche Lösungen möglich sind. Diese möchte ich weitertragen und umsetzen. Mir ist es ein Anliegen, die finanzielle Schwäche durch Eigeninitiativen auszugleichen – durch aktives Handeln und Anpacken, um die Gemeinde zu stärken. So wie es heute schon in Dähre geschieht, etwa durch Kuchenbacken oder das Verlegen von Fliesen im Waldbad. Dieses Engagement ist ein besonderes Merkmal unserer Gemeinschaft und verdient es, fortgeführt zu werden.