Kulinarische Versorgung in Salzwedeler Schule Zertifikat für Salzwedeler Schülerfirma
Seit 15 Jahren gibt es sie, die Schülerfirma in der Lessingschule Salzwedel. Schülergenerationen haben sich als Unternehmer ausprobiert, Verantwortung übernommen.

Salzwedel - Großer Bahnhof für die Schülerfirma „Schüleroase und Biolädchen“: Bereits im Januar hätte das Unternehmen mit Sitz in der Salzwedeler Lessing-Ganztags- und Gemeinschaftsschule seinen 15. Gründungstag feiern können. Doch Corona sorgte auch hier für eine ungewollte Verschiebung der Feierlichkeiten.
Gestern war es nun endlich soweit. Gemeinsam mit Lehren und Gästen gab es eine Feier in der Aula der Bildungseinrichtung. Natürlich mit einem Buffet aus Schülerhand.
Geburtstags-Urkunde der Kinder- und Jugendstiftung
Als gern gesehener Gast überreichte Susanne Pilz im Namen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) die Geburtstags-Urkunde. Und nicht nur das. Gleichzeitig übergab sie auch das Zertifikat für das Erlangen des Qualitätssiegels „Klasse Unternehmen“ des Fachnetzwerkes Schülerfirmen der DKJS.
Um dieses zu erlangen, sind einige Kriterien zu erfüllen. Die Firmen müssen in einer Buchhaltung Einnahmen und Ausgaben regelmäßig festhalten, im Team arbeiten, im Schulleben verankert sein, eine feste Arbeitsorganisation haben und Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Doch trotz dieser beiden positiven Punkte wehte gestern ein Hauch von Wehmut durch die Reihen der Gäste. Der Grund dafür war ausgerechnet Birgit Michelfeit. Sie war dabei, als sich vor mehr als 20 Jahren Schüler zusammen fanden, um mit selbst belegten Brötchen eine Pausenversorgung abzusichern, hatte maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der DKJS und verstand es immer wieder neue Schülergenerationen für die Tätigkeit in der „Schüleroase und Biolädchen“ zu begeistern.
Doch jetzt geht „das Herz der Schülerfirma“ in den Ruhestand. „Auf diesem Tag blicke ich bereits seit sechs Jahren mit Sorge“, betonte Schulleiterin Heike Herrmann. Und auch Birgit Michelfeit fiel der Abschied sichtlich schwer. „Die Firma ist mein Baby, da sind viele schöne Erinnerungen mit verknüpft.“ Einen besonderen Platz würden die von den Lessing-Schülern abgesicherten Veranstaltungen im Salzwedeler Kunsthaus einnehmen. Bis zu 100 Gäste seien mit dabei gewesen.
„Eine tolle Leistung für die Jugendlichen. Sie können stolz auf ihre Arbeit sein“, betonte Michelfeit. Ein weiterer Höhepunkt waren die Empfänge für die zehnten Klassen anlässlich des Schulabschlusses.
Die Arbeit in der Schülerfirma bedeutet für die Aktiven weit mehr als nur die Tätigkeit in der Küche. „Wir lernen mit Geld umzugehen, müssen kalkulieren und uns nach den Wünschen unserer Kunden richten. Das macht viel Spaß“, versicherte Ida-Marie Lindengrün. Die Schülerin der 8. Klasse ist seit drei Jahren aktiv und möchte auch künftig zum Team gehören.
Auch Birgit Michelfeit konnte in den vergangenen 15 Jahren viele positive Veränderungen durch die praktische Arbeit bei ihren Schülern beobachten. Durch die Arbeit im Team und den Umgang mit den Mitschülern haben einige Mitarbeiter eine erstaunliche Entwicklung genommen.
Lehrkräfte im Kollegium bieten Fortführung an
Als zusätzliche Belastung hat Birgit Michelfeit die Arbeit mit und im Biolädchen übrigens nie gesehen. Es sei unglaublich viel von den Schülern zurückgekommen. „Daran werde ich noch lange denken“, versicherte die Pädagogin.
Am Ende gab es noch eine gute Nachricht von Heike Herrmann: Denn die Geschichte der Schülerfirma geht weiter. Es gibt im Kreis des Kollegiums hoffnungsvolle Bewerber, die die Arbeit von Birgit Michelfeit weiterführen möchten.