1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Archäologie trifft moderne Kunst

Ausstellung Archäologie trifft moderne Kunst

Im Salzlandmuseum wird am Donnerstag, 17. Dezember, die Ausstellung „Micro-Monuments“ eröffnet.

Von Emily Engels 15.12.2015, 17:56

Schönebeck l Wo entsteht Kunst? Auf diese geradezu philosophische Frage weiß Artemis Herber, Kuratorin der Ausstellung „Micro-Monuments“ und Präsidentin der „Washington Sculpture Group“, eine Antwort. „Sie wird oft durch geheimnisvolle Orte inspiriert“, meint die Expertin. Einer dieser besonderen Orte ist für sie die 2005 entdeckte neolithische Kreisgrabenanlage in Pömmelte-Zackmünde.

Genau da setzt die neue Ausstellung des Schönebecker Salzlandmuseums „Micro-Monuments“ an. „Die Ausgrabungen haben die Künstler dazu inspiriert, eigene Erfahrungen mit sowohl räumlich als auch zeitlich unterschiedlichsten Kulturen umzusetzen“, erklärt Artemis Herber. Die 23 Künstler, die sich mit Skulpturen beteiligt haben, kommen selbst aus aller Welt und stellen in ihren Objekten ihre eigenen familiären Umstände, ihre Immigrationsgeschichte oder ihre Reiseerfahrung dar.

Doch nicht nur die Skulpturen, sondern auch die Schaukästen, in denen die Objekte präsentiert werden, haben für Artmemis Herber eine Bedeutung. „Die Kästen selbst lehnen sich von ihrer Größe an den archäologisch-spektakulärsten Fund Sachsen-Anhalts an: die Himmelsscheibe von Nebra, welche die weltweit früheste konkrete Darstellung des Himmels zeigt“, erklärt die Kuratorin. Und dementsprechend seien die Schaukästen auch arrangiert: kreisförmig und schwebend, so dass sie den Blick aus der Ferne auf unsere Planeten darstellen.

Spannend findet sie eine weitere Assoziation: „Durch Vielfalt sowie die überraschenden Details der Skulpturen erinnert die Zusammenstellung der „Mikro-Monuments“ auch der einer Wunderkammer oder einer Kuriositätensammlung.“ Durch ein zufälliges Treffen mit Gunnar Schellenberger, Vorsitzender im Landesaussschuss für Bildung und Kultur, hat es Artemis Herber aus dem fernen Washington für die Ausstellung nach Schönebeck verschlagen. Schellenberger freut sich über die spannende Zusammenarbeit. Er meint: „Das Kunstprojekt beweist, dass der Salzlandkreis sowohl als eine Region mit herausragender Kulturgeschichte als auch als Ausgangspunkt moderner Kunst wahrgenommen werden kann.“

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, 17. Dezember, ab 19 Uhr im Salzlandmuseum in Schönebeck statt. Danach ist sie bis zum 28. Februar zu den Museums-Öffnungszeiten zugänglich.