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Abfallentsorgung Altglas häuft sich in der Stadt

In Schönebeck quillen Glascontainer über. Der zuständige Betrieb gibt für diesen Missstand einen triftigen Grund an.

Von Emily Engels 03.01.2018, 09:00

Schönebeck l Eine Frau versucht in der Moskauer Straße, ihr Altglas in einem der ohnehin schon überquellenden Container unterzubringen. Ambitioniert, denn viele andere Schönebecker haben das bereits aufgegeben und ihre leeren Flaschen neben die dafür vorgesehenen Container platziert. Auf dieses Problem der übervollen Container machte auch Henry Arndt aus Schönebeck in einer Email aufmerksam.

Noch schlimmer stand es über die Feiertage um die Container – und den Bereich davor – in der Magdeburger Straße, Ecke Garbsener Straße. Hier war fast der gesamte Bürgersteig von Glasflaschen bedeckt.

„Mich ärgert es, wenn ich so etwas sehe“, meinte Volksstimme-Leser Roland Wenzel aus Schönebeck. Das Problem habe er bereits seit Weihnachten beobachtet. Seine Hoffnung, die Flaschen würden beseitigt werden, erfüllte sich nicht, mit seinem Ärger wandte er sich deshalb an die Zeitung.

Auch Manfred Kaiser aus Schönebeck schrieb verärgert an die Redaktion: „Alle Jahre wieder ist im Stadtgebiet Schönebeck ein Zustand festzustellen, der nach meinem Erachten dem Image der Stadt Schönebeck nicht unerheblich schadet.“

Seit geraumer Zeit seien die Behälter für das Sammeln von Altglas überfüllt und die Bürger der Stadt seien gezwungen, das Altglas davor abzustellen, hat auch er beobachtet – und zwar an der Sammelstelle Helenenstraße.

Manfred Kaiser findet das nicht nur optisch unschön. Er erklärt: „Zum einen ist somit eine nicht unerhebliche Verschmutzung der Umgebung gegeben, zum anderen auch ein Sicherheitsrisiko für Mensch und Tier. Mich würde interessieren, was die Stadtverwaltung beziehungsweise der Landkreis dazu zu sagen haben und ob eventuell gegen den zuständigen Entsorger schon Schritte eingeleitet worden sind.“

Dieser Bitte ging die Redaktion nach und stellte eine Sammelanfrage an den zuständigen Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises. Betriebsleiter Ralf Felgenträger ließ nicht lange auf seine Antwort warten. Er schrieb: „Ich bin seit vergangener Woche an diesem Problem dran. Man hatte mir versprochen, die Container am selbigen Tage zu leeren, was nicht erfolgte. Heute durfte ich feststellen, dass der Schwerpunkt Magdeburger Straße abgefahren wurde. Ich gehe davon aus, dass die anderen Standorte auch geleert werden.“ Er gab an, dass der Kreiswirtschaftsbetrieb die Leerung der Glascontainer bei der Firma Fehr Umwelt Ost in Aschersleben in Auftrag gebe.

Die Betriebsleitung der Firma gab auf die Nachfrage der Volksstimme einen triftigen Grund für die verspätete Leerung der Container an. „Der zuständige Kollege war überraschend sehr schwer erkrankt“, hieß es dort. Da so schnell über die Feiertage kein Ersatz gefunden werden konnte, sei es nicht möglich gewesen, gewisse Strecken abzufahren. Dass dies gerade während der Feiertage passiert sei, wo vermehrt Sekt und Wein konsumiert werde und somit auch mehr Glasmüll anfalle, sei natürlich besonders unglücklich. Doch die Betriebsleitung stellte in Aussicht: „Wir haben neues Personal eingestellt. Der Kollege wurde bereits gestern eingesetzt und wir werden so schnell wie möglich Ordnung schaffen.“

Ralf Felgenträger sprach von einem weiteren Plan, der in Zukunft helfen solle, solche Situationen zu verhindern. So sagte er: „Zur Zeit sind wir dran, dass die Glasstandorte im Entsorgungsgebiet Schönebeck mit Sammelcontainern mit 2,5 Kubikmetern Volumen ausgestattet werden, welche ein größeres Fassungsvermögen und eine kleinere Einwurföffnung haben. Somit können wir das begrenzte Volumen zu den jetzigen Behältern erweitern.“

Doch nicht nur das Altglas wurde gestern an vielen Stellen beseitigt. An vielen öffentlichen Plätzen der Stadt räumten Mitarbeiter des Schönebecker Bauhofs den Silvestermüll weg, obwohl dafür laut Leiter Heinz-Werner Herrler eigentlich der Verursacher zuständig ist. „In diesem Jahr hält es sich jedoch vergleichsweise in Grenzen“, so der Bauhof-Leiter. „Da haben wir schon Schlimmeres erlebt.“